Pilze / Magic Mushrooms

("Zauberpilze", "Psilos", „Schwammerl“

Abstract grunge art background texture with colorful paint splas in İstanbul, İstanbul, Turkey © Cavan Images

Magic Mushrooms (Zauberpilze, Psilos oder „Schwammerl“) sind Pilze, die die psychoaktiven Substanzen Psilocybin und Psilocin enthalten. Diese Substanzen gehören unter den Tryptaminen zu den halluzinogenen Drogen und können beim Konsum zu intensiven Veränderungen in Wahrnehmung, Denken und Stimmung führen.

Nach der Einnahme wird Psilocybin im Körper in Psilocin umgewandelt, das das zentrale Nervensystem beeinflusst. Es wirkt auf den Serotoninhaushalt im Gehirn und kann Halluzinationen, eine veränderte Zeitwahrnehmung, intensive Emotionen sowie tiefgreifende spirituelle oder philosophische Erfahrungen hervorrufen. Die Grenze zwischen Realität und Fantasie verschwimmt. Viele Konsument*innen fühlen sich eng mit der Natur verbunden. Psilocin ist sehr unbeständig und zerfällt außerhalb des Pilzes sehr schnell.

  • Psilocybe cubensis (Kubanische Kahlkopf): Eine der am häufigsten konsumierten Arten
  • Psilocybe semilanceata (Spitzkegeliger Kahlkopf): Vor allem in Europa verbreitet
  • Psilocybe cyanescens (Blauender Kahlkopf oder Klebkopf): auch als "Wavy Caps" wegen der wellenförmigen Kappen genannt
  • Panaeolus cyanescens oder Copelandia cyanescens (Hawaianer): „balinesischer Wunderpilz“

Achtung: Bei einer Verwechslung mit anderen Pilzsorten, kann es zu lebensbedrohlichen Vergiftungen kommen.
In der Regel verfärbt sich das Fruchtfleisch von Magic Mushrooms blau oder grün, wenn man es eindrückt oder einschneidet.

Je nach Dosierung und Art des Pilzes können die Effekte von mild stimulierend bis zu intensiven Halluzinationen reichen. Beim Wirkungseintritt von Magic Mushrooms kann ein Kribbeln in den Gliedmaßen auftreten. Oft erleben Konsumierende auch ein Gefühl von Wärme und unkontrollierbare Lachanfälle.

Die Wirkung wird nicht nur durch die Menge des konsumierten Pilzes bestimmt, sondern auch durch die Erwartungen der Person, ihre aktuelle emotionale Verfassung und die Umgebung, in der der Konsum stattfindet (bekannt als „Drug, Set & Setting“). Während körperliche Nebenwirkungen in der Regel gering sind, können die psychischen Effekte erheblich und tiefgreifend sein.

Der Gehalt an Wirkstoffen kann jedoch stark variieren, sowohl zwischen den verschiedenen Pilzarten als auch innerhalb einer Art. Faktoren wie der Fundort, das Klima, die Nährstoffzufuhr, das Alter und die Verarbeitung des Pilzes beeinflussen die Konzentration der Wirkstoffe. Daher ist es schwierig, die genaue Menge an Wirkstoffen in einem Pilz oder einem Pilzteil vorherzusagen, was eine genaue Dosierung unsicher macht. Die Pilze werden meist in getrockneter oder frischer Form oral konsumiert, also gegessen (sehr bitterer Geschmack!).

Die Wirkung beginnt typischerweise 20 bis 60 Minuten nach der Einnahme und hält etwa 4 bis 6 Stunden an, wobei Nachwirkungen bis zu 24 Stunden spürbar sein können. Die Wirkungsintensität ist abhängig von Sorte und Zubereitungsform. Zu beachten ist, dass getrocknete Pilze im Vergleich zu frischen wesentlich stärker wirken!

Die Nachweisbarkeit von psilocybinhaltigen Pilzen im Urin beträgt 2 bis 4 Tage.

Psilocybin vs. LSD

Die psychedelische Wirkung von Magic Mushrooms und LSD wird häufig miteinander verglichen. Bei Pilzen erfolgt der Wirkungseintritt jedoch meistens schneller und die Wirkdauer fällt im Vergleich zu LSD kürzer aus.

Eine zu hohe Dosis kann (ähnlich wie bei LSD) bad trips auslösen. Achte dabei darauf, eine(n) geeignete(n) Tripsitter*in dabei zu haben! Intensive Angst oder Panik kann bei zu hoher Dosis oder negativem Set und Setting hervorgerufen werden.

Neben den Halluzinationen können Magic Mushrooms auch zu Übelkeit und Erbrechen führen. Auf körperlicher Ebene können Pilze (wenn auch eher selten) Atembeschwerden, Herzrasen, Schüttelfrost, veränderten Blutdruck, Kreislaufprobleme, Schweißausbrüche, Kopfschmerzen, Gleichgewichtsstörung und Schwindel, seltener auch Ohnmacht und epileptische Anfälle auslösen.

Wie bei LSD kommt es auch bei regelmäßigem Konsum von Pilzen zu einer Toleranzentwicklung.

Drogenkonsum erfolgt nie ohne Risiko. Körperliche Schädigungen und psychische Probleme sind vor allem bei dauerhaftem Substanzgebrauch sehr wahrscheinlich!

Wenn du Psilocybin trotz aller gesundheitlicher und strafrechtlicher Risiken konsumierst, solltest du folgende Punkte beachten:

  • Sieh dir zur Vorbereitung auch unsere Tipps zum Thema Tripsitter*in an.

    Wenn du Psilocybin trotz aller gesundheitlicher und strafrechtlicher Risiken konsumierst, solltest du folgende Punkte beachten:

  • Nimm Psilocybin nur gut vorbereitet in einem Umfeld ein, in dem du dich wohl fühlst und nur zusammen mit erfahrenen Freund*innen (günstiges Setting).
  • Nimm Psilocybin nur, wenn du dich seelisch und körperlich gut fühlst (günstiges Set).
  • Du solltest keine Angst, aber genug Respekt vor der Psilocybin -Wirkung haben.
  • Konsumiere Psilocybin nicht auf vollen Magen, aber iss etwas Leichtes vor oder auch während dem Rausch.
  • Dosiere niedrig. Wirf nicht nach, wenn es nicht gleich wirkt!
  • Lass dich während des Trips gehen, versuche nicht, gegen die Psilocybin -Wirkung anzukämpfen.
  • Gegen Kreislaufbeschwerden kann Traubenzucker helfen.
  • Meide Straßen und andere "gefährliche" Orte, dein Orientierungsvermögen kann gestört sein.
  • Gönne dir an den Tagen nach dem Trip viel Ruhe und Erholung, um die Erfahrung verarbeiten zu können.
  • Psilocybin -Trips sollten Ausnahmeerlebnisse bleiben und auf keinen Fall mehr als einmal im Monat erlebt werden.
  • Personen mit psychischen Problemen oder Erkrankungen, Personen, die Neuroleptika* nehmen müssen sowie Personen mit Kreislauf- und Herzproblemen sollten auf den Konsum von Psilocybin verzichten.
  • Lenke unter dem Einfluss von Psilocybin niemals ein Fahrzeug!
Rechtliche Einordnung:

Die Wirkstoffe Psilocybin und Psilocin unterliegen dem Suchtmittelgesetz.