PCP
"Angel Dust"
Phenylcyclohexylpiperidin, kurz PCP, wurde ursprünglich als Narkosemittel entwickelt, welches aber bald aufgrund des Verdachts eine psychische Abhängigkeit zu begünstigen wieder vom Markt genommen wurde. Es zählt unter der Gruppe der Halluzinogene als Dissoziativa und ist auch als Angel Dust bekannt.
PCP wird als weißes kristallines Pulver, aber auch als Tablette oder in Kapselform verkauft. Seltener ist es auch bereits in gelöster Form als Flüssigkeit oder gasförmig als Spray erhältlich. In flüssiges PCP getunkte Zigaretten werden als „Loveleys“ bezeichnet.
PCE (Eticyclidin) ist eng mit PCP verwandt. PCE hat somit eine ähnliche Wirkung auf den Körper, ist jedoch noch ein weniger potenter / stärker wirkend.
Konsumform: oral, nasal, selten intravenös
Dosierung
Die Dosierung von PCP ist stark abhängig von Drug/Set/Setting. Es soll jedoch schwer kalkulierbar und berechenbar sein. Die Effekte halten grundsätzlich zwischen 45 Minuten bis zu 2 Stunden an, können sich aber im Einzelfall auch bis zu 2 Tage lang erstrecken!
Die Wirkung tritt je nach Konsumform nach wenigen Minuten (nasal) bis zu einer Stunde (oral) ein.
Die Wirkung von PCP wird mit der von Ketamin verglichen. PCP ist im Vergleich dazu jedoch weniger schmerzdämpfend, dafür stärker halluzinogen und weist eine wesentlich längere Wirkdauer auf.
Ketamin verändert den Serotoninspiegel im Gehirn und blockiert den Glutamat-Rezeptor. Diese Blockade ist für die Abschaltung des Schmerzempfindens und für die Unterbrechung von Signalübertragungen (Wahrnehmungsstörungen) verantwortlich. Dadurch hat Ketamin eine dissoziative (Loslösung von Körper und Geist/Umwelt), sedierende und schmerzstillende Wirkung.
Die Wirkung und Dosierung von PCP ist auch hier stark von Drug - Set - Setting abhängig.
PCP bewirkt dissoziative und halluzinogene Effekte. In geringerer Dosis kann es zu Euphorie, Enthemmung, Erregtheit, Rastlosigkeit, Ausgeglichenheit, Schweregefühl in Armen und Beinen, Benommenheit, Schmerzunempfindlichkeit, Wahrnehmungsverzerrungen, Halluzinationen, Müdigkeit und Aggressionen kommen.
Achtung: PCP löst bei vielen Konsument*innen sehr starke Aggressionen aus, welche zu aggressiven Gefühlen und Taten gegen sich selbst oder gegen andere führen können!
Der Rauschzustand unter PCP wird mit einem akuten schizophrenen Schub verglichen.
In höheren Dosierungen kann es zu starken Vergiftungserscheinungen, völliger Teilnahmslosigkeit der Konsument*innen, fehlender Körperkontrolle, Bewegungsunfähigkeit, unartikuliertem Sprechen und unlogischem Denken, bis hin zu verminderter Atemfrequenz mit Bewusstlosigkeit und Narkose kommen. Die Gefahr einer Bewusstlosigkeit und einer hohen Verletzungsgefahr nach dem Konsum besteht auch in mittleren Dosen!
PCP Überdosierungen können vom Koma bis hin zum Tod führen!
Je höher die Dosis desto mehr wird die Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Heftige und teils erschreckende Halluzinationen können durch den Konsum ausgelöst werden. Diese unterscheiden sich stark von denen durch LSD oder Pilze, da sie eher dunkel und kalt wahrgenommen werden.
Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass es bei regelmäßigen PCP Konsum zu Schädigungen des Nervensystems kommt!
Der Mischkonsum mit anderen beruhigenden/sedierenden Substanzen (Alkohol, Benzos und Opioide) verstärkt das Risiko einer Atemlähmung!
Drogenkonsum erfolgt nie ohne Risiko. Körperliche Schädigungen und psychische Probleme sind vor allem bei dauerhaftem Substanzgebrauch sehr wahrscheinlich!
Wenn du PCP trotz aller gesundheitlicher und strafrechtlicher Risiken konsumierst, solltest du folgende Punkte beachten:
- Konsumiere nie bei Unsicherheit, schlechter Befindlichkeit, psychischen Erkrankungen, Schwangerschaft, Epilepsie oder Bluthochdruck.
- Suche dir eine*n passende*n Tripsitter*in. Jemanden, dem/der du vertrauen kannst und der/die dich nicht alleine lässt und beruhigt, sollten die negativen Effekte zu stark werden.
- Dosiere besonders vorsichtig! Beginne mit der geringstmöglichen Dosis und lege nicht nach, auch wenn sich der Wirkungseintritt verzögert.
- Konsumiere nur in einer sicheren, angenehmen und ruhigen Umgebung und wenn du dich absolut wohl fühlst.
- Durch das Risiko bewegungsunfähig oder bewusstlos zu werden und der Unterdrückung des Schmerzempfindens, besteht Verletzungsgefahr!
- Konsumiere daher, wenn überhaupt, in sitzender oder liegender Position.
- Beachte das Risiko einer Atemlähmung oder eines Herzstillstandes!
- Überschätze unter dem Einfluss von PCP niemals deine körperlichen Fähigkeiten!
- Nimm dir ausreichend Zeit, um Erlebtes zu verarbeiten.
- Die Einnahme von Psychedelika sollten unbedingt Ausnahmeerlebnisse bleiben und auf keinen Fall regelmäßig stattfinden.
- Sollte eine Person nach dem PCP ohnmächtig werden, bringe sie in stabile Seitenlage und verständige umgehend die Rettung! Auch wenn die Person einschläft und nur noch sehr flach atmet oder nicht mehr weckbar ist, sofort den Notruf (144) absetzen!
Rechtliche Einordnung:
PCP ist vom Suchtmittelgesetz (SMG) erfasst.