Opium

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Als Opium wird der getrocknete Milchsaft aus den Samenkapseln des Schlafmohns bezeichnet. Während der Trocknung dieses Milchsaftes entsteht eine braune, zähflüssige Masse, die als Rohopium bezeichnet wird und beispielsweise der Herstellung von Heroin dient.

Neben Rohopium wird auch Rauchopium (Chandu) in einem aufwändigen Verfahren aus der Mohnpflanze gewonnen, welches den Morphingehalt der Substanz erhöht und durch Beisetzung von Schimmelpilzen weitere psychotrope Substanzen entstehen können.

Rauch- oder Rohopium kann aber auch in Alkohol gelöst getrunken (Opiumtinktur) oder in fester Form gegessen werden. Bei der legalen pharmazeutischen Herstellung wird das Opium aus Mohnstroh gewonnen. Die Pflanzen werden hierzu geerntet, getrocknet, gehäckselt und das Opium aus dem trockenen Stroh mit einem Lösungsmittel herausgelöst.

Die wichtigsten Bestandteile von Opium sind Morphin (Morphium), Codein und Thebain.

Opium wirkt unabhängig von der Konsumform auf jene Gebiete des Gehirns ein, die sogenannte Opiatrezeptoren enthalten. Die Wirkdauer der Opioide wird von der jeweiligen Substanz, der Substanzmenge, der Einnahmeform sowie von körperlichen Faktoren wie Gewicht oder Geschlecht bestimmt und beträgt 1-24 Stunden.

Der Hauptwirkstoff des Morphins wird als schmerzstillend und beruhigend beschrieben, führt häufig zu entspannt-hypnotischen oder narkoseähnlichen Zuständen, dämpft den Hustenreiz sowie die Atmung und verursacht Verstopfungen. Negative Empfindungen wie Gefühle der Leere, Sorgen oder Angst weichen durch die stark betäubende und beruhigende Wirkung in vielen Fällen dem Gefühl einer entspannten Euphorie oder Hochstimmung.

Nach mehrwöchigem intensiven Opioid-Konsum entwickelt der Körper eine starke Toleranz gegenüber den eingenommenen Opioiden. Die Dosis muss also kontinuierlich gesteigert werden um eine erwünschte Wirkung über einen längeren Zeitraum zu erreichen. Beim Absetzen der Substanz reagiert der Organismus mit heißen und kalten Schauern, starken Gliederschmerzen, Depressionen und Halluzinationen.

Kurz nach dem Konsum kann Opium Übelkeit und Erbrechen hervorrufen. Die Pupillen werden verengt und die husten- und atemdämpfende Wirkung kann bei höheren Dosierungen eine Atemlähmung hervorrufen, die in weiterer Folge bis zum Koma und Tod führen kann.

Regelmäßiger Opiumkonsum macht körperlich und psychisch abhängig. Bei plötzlichem Absetzen können folgende Entzugssymptome eintreten:

  • Unruhe
  • Reizbarkeit
  • Angst- und Panikzustände
  • Schlaflosigkeit
  • Störungen der Körpertemperatur
  • Durchfall, Erbrechen
  • Schmerzhafte Krämpfe der gesamten Körpermuskulatur
  • Juckreiz: Die Freisetzung des Gewebshormons Histamin kann zu Hautrötung, Nesselsucht und starkem Juckreiz, bei Asthmatikern zu einem Bronchialkrampf, führen. 

Die Abhängigkeit von Opium oder Opioiden führen häufig zu einer Abwärtsspirale auf körperlicher, psychischer und sozialer Ebene. Alle Interessen beziehen sich zunehmend auf die Substanz, deren Beschaffung und den nächsten Konsum.

Drogenkonsum erfolgt nie ohne Risiko. Körperliche Schädigungen und psychische Probleme sind vor allem bei dauerhaftem Substanzgebrauch sehr wahrscheinlich!

Wenn du Opium trotz aller gesundheitlicher und strafrechtlicher Risiken konsumierst, solltest du folgende Punkte beachten:

  • Konsumiere niemals bei Erkrankungen der Lunge wie z.B. Asthma (dämpfende Wirkung auf die Atmung!)
  • Vermeide den Konsum bei körperlichen oder psychischen Problemen oder Unwohlsein
  • Versuche den Mischkonsum mit anderen dämpfenden Substanzen (Alkohol, Benzodiazepine, andere Opioide, GHB) wegen drohender Atemlähmung zu vermeiden
  • Bei einer Überdosierung drohen Bewusstlosigkeit, Ersticken an Erbrochenem, Atemlähmung oder Herzstillstand à bring Betroffene in die stabile Seitenlage und verständige sofort die Rettung!
  • Mach Konsumpausen. So kann sich dein Körper erholen.
  • Konsumiere nicht allein. Ein/Eine Freund*in kann bei eintretenden gesundheitlichen Schwierigkeiten Hilfe leisten. 
  • Wähle risikoarme Konsumformen, wie Opiumessen/Opiumtrinken. Das Injizieren von Opium ist mit zusätzlichen Risiken behaftet (Abszesse, Infektionen...).
Rechtliche Einordnung:

Rohopium und Opiate unterliegen dem Suchtmittelgesetz (SMG).