Methoxetamin / MXE

Methoxetamin ist unter den Research Chemicals ein Ketamin-Derivat und wird daher auch als „Metha-Keta“ bezeichnet. Die Substanz hat eine anästhetische, dissoziative Wirkung, die jedoch im Vergleich zu Ketamin deutlich intensiver ausfällt und länger anhält.

Das Schmerzempfinden wird daher stark reduziert bzw. komplett herabgesetzt!

MXE ist als weißes, kristallines Pulver erhältlich.

Als Ersatzstoff für MXE wird am Schwarzmarkt häufig auch MXP (Methoxphenidin) angeboten, welches die gleiche Wirkung aufweist.

Nicht selten kommt es vor, dass vermeintliches Ketamin tatsächlich nur MXP oder MXE enthält. Dies kann zu bedrohlichen Situationen der Konsument*innen führen, da sowohl Wirkung, Dosierung als auch Nebenwirkungen deutlich unterschiedlich sind!

Konsumform: nasal oder oral (auch sublingual)

Die Wirkung tritt nach ca. 15 Minuten ein und hält zwischen 3 – 8 Stunden an.

Das Wirkspektrum verändert sich mit höherer Dosis sehr stark, weshalb es keine „übliche“ oder sichere Dosis gibt.

 

Es wird vermutet, dass die Substanz als Dopamin-Wiederaufnahmehemmer wirkt und darum in niedriger Dosierung eine beruhigende aber auch halluzinogene Wirkung hat. Die Wirkung auf den Glutamat-Haushalt lässt die dissoziative Komponente der Substanz erahnen.

Die Halluzinationen treten vor allem als optische oder akustische Wahrnehmungsveränderungen auf. Die dissoziative Wirkung beschreibt nach dem Konsum eine Loslösung von Körper/dem eigenen Ich und der Umgebung. Teilweise kann es zu einer völligen „Ich-Auflösung“ kommen. Diese Erfahrung wird von den Konsument*innen als traumartig, spirituell oder visionär beschrieben. Außerdem entsteht ein Verlust des Zeitgefühls. Die Bewegungen, die Koordination und das Sprachvermögen sind eingeschränkt.

Bei MXE handelt es sich um ein dissoziatives Anästhetikum - es eignet sich keinesfalls als Partydroge!

Da das Schmerzempfinden stark vermindert wird, besteht eine akute Verletzungsgefahr. Nach der Einnahme kann es zu Übelkeit, Erbrechen und Schwindel kommen.

Es wird zum Teil ein großes Bedürfnis nachzulegen beschrieben, wobei schon eine „einfache“ Dosis den Blutdruck und die Körpertemperatur ansteigen lassen.

Die Halluzinationen und Wahrnehmungsveränderungen können Angst und Panik bei den Konsument*innen auslösen (Horrortrips). Außerdem kommt es bei der Ich-Auflösung häufig zu Nahtoderlebnissen oder Tunnel-Visionen (K-Hole). Diese Erfahrungen haben zum Teil tiefgreifende Auswirkungen auf die Psyche und können starke Desorientierung und Verwirrung auslösen.

Es wird vermutet, dass regelmäßiger MXE Gehirnschädigungen begünstigt und zur Entwicklung von psychischen Abhängigkeiten beiträgt.

Drogenkonsum erfolgt nie ohne Risiko. Körperliche Schädigungen und psychische Probleme sind vor allem bei dauerhaftem Substanzgebrauch sehr wahrscheinlich!

Wenn du MXE trotz aller gesundheitlicher und strafrechtlicher Risiken konsumierst, solltest du folgende Punkte beachten:

  • Konsumiere nie bei Unsicherheit, schlechter Befindlichkeit, psychischen Erkrankungen, Schwangerschaft, Epilepsie oder Bluthochdruck.
  • Suche dir eine*n passende*n Tripsitter*in. Jemanden, dem/der du vertrauen kannst und der/die dich nicht alleine lässt und beruhigt, sollten die negativen Effekte zu stark werden.
  • Dosiere besonders vorsichtig! Beginne mit der geringstmöglichen Dosis und lege nicht nach, auch wenn sich der Wirkungseintritt verzögert. Taste dich langsam an die gewünschten Effekte heran.
  • Konsumiere nur in einer sicheren, angenehmen und ruhigen Umgebung und wenn du dich absolut wohl fühlst.
  • Benutze ein eigenes, sauberes Sniefröhrchen und eine saubere Unterlage, wenn du dich für den nasalen Konsum entscheidest. Zerhacke das Pulver so fein wie möglich. Auf Geldscheine solltest du verzichten. Diese beinhalten schädliche Substanzen (z.B. Zinn) und sind verdreckt / mit Keimen behaftet.
  • Teile dein Sniefröhrchen nicht mit anderen, dadurch verhinderst du die Übertragung von Viren (Erkältung, Hepatitis, Herpes...). Sniefe möglichst ohne die Schleimhaut zu berühren - das verhindert Verletzungen.
  • Pflege deine Nasenlöcher (z. B. durch Nasenspülungen) und lege Konsumpausen ein.
  • Vermeide Mischkonsum mit anderen Substanzen! Die Wechselwirkungen sind nicht immer abschätzbar und können unangenehme Wirkungen hervorbringen.
  • Vor allem der Mischkonsum mit anderen Downern (Alkohol, Benzodiazepine, Opiate, GHB) erhöht das Risiko des Bewusstseinsverlustes, wodurch es zu einem Erstickungstod mit Erbrochenem kommen kann.
  • Der Mischkonsum von MXE und MDMA dürfte ebenfalls besondere Risiken bergen.
  • Nimm dir ausreichend Zeit, um Erlebtes zu verarbeiten.
  • Die Einnahme von Psychedelika sollten unbedingt Ausnahmeerlebnisse bleiben und auf keinen Fall regelmäßig stattfinden.
  • Achte auf Safer-Sex und verwende Kondome, wenn es durch die aphrodisierende Wirkung von MXE zu einvernehmlichem Sex kommen sollte.
  • Lenke nach dem Konsum nie ein Fahrzeug im Straßenverkehr!
Rechtliche Einordnung:

MXE unterliegt dem Suchtmittelgesetz (SMG).