Heroin

("Braunes", "H", "Gift", "Tiefes",...)

Heroin (mit dem Hauptwirkstoff Diacetylmorphin / Diamorphin) ist ein halbsynthetisches Opioid, welches aus dem Saft der Mohnpflanze gewonnen und dann durch chemische Prozesse zu Heroin umgewandelt wird. In einigen Ländern ist Heroin bereits als Medizinprodukt und Substitutionsmedikament unter ärztlicher Begleitung erhältlich.

Heroin hat eine hohe Fettlöslichkeit und erzeugt, durch die rasche Anflutungszeit im Gehirn, eine sehr schnelle und intensive Wirkung. Die rasche Anflutungszeit im Gehirn geht auch mit einem hohen Suchtpotenzial und einer hohen Toleranzentwicklung einher!

Heroin hat kurzfristig eine schmerzstillende, euphorisierende und beruhigende Wirkung

Am Schwarzmarkt wird Heroin meist als bräunliches Pulver angeboten, welches mit Glukose, Kalk, Puderzucker oder Paracetamol gestreckt ist. Es weist meist einen ge­ringen Reinheitsgrad auf (in Österreich um 10-45%).

Konsumform: mit Folie geraucht, gespritzt/intravenös, nasal, oral

Heroin regt, wie andere Opiate, einerseits die Ausschüttung von Dopamin im Gehirn an, weshalb ein Hochgefühl entsteht. Andererseits verstopft es die Schmerzfaser-Synapsen, weshalb Schmerzen weniger bis gar nicht mehr wahrgenommen werden (der Neurotransmitter „Substanz P“ wird gehemmt).

Nach dem Konsum von Heroin wird dieses im Körper zu Morphin umgewandelt und später über die Nieren ausgeschieden. Der Rauschzustand/Kick wird vorerst sehr intensiv wahrgenommen (Gefühl der Behag­lichkeit, Wärme, Wohlgefühl, Angst- und Spannungslösung). Einige Konsument*innen berichten von der Erweiterung des geistigen Horizonts und einem Schwebestadium während dem Konsum.

Heroin hat ein enormes Abhängigkeitspotenzial und kann sehr leicht überdosiert werden!

Heroin kann nach Einnahme ca. 3–4 Tage im Urin nachgewiesen werden. Bei regelmäßigem Konsum und/oder hohen Dosierungen ist Heroin bis zu einer Woche nachweisbar.

Bei längerfristigem Gebrauch von Heroin/Opioiden kann der Körper den Dopamin-Stoffwechsel nicht mehr selber regulieren – ohne Opioide fühlt man sich nicht mehr gut. Erst die nächste Opioid-Dosis führt wieder zu Wohlbefinden – die konsumierende Person wird ohne die Substanz entzügig.

Typische Entzugssymtome treten ca. 8–12 Stunden nach dem Konsum auf. Diese sind vor allem Schweißausbrüche, Schüttelfrost/Kälte, ein Rinnen der Augen und Nase, Erbrechen, Durchfall, Unruhe, Gereiztheit, Schwäche, Angst, depressive Zustände, schmerzhafte Krämpfe, Schlaflosigkeit und seltener auch Halluzinationen, psychotische Phasen und Krampfanfälle.

Auch während des Konsums von Heroin können eine Reihe von negativen Begleiterscheinungen, wie geistige Beeinträchtigung, Verwirrung, Desorientierung, Blackouts und eine verwaschene Sprache, sowie Bewegungs- und Erektionsstörungen auftreten.

Der regelmäßige Konsum von Opioiden führt zu einer Darmträgheit, die mit extremen Verstopfungen einhergeht.

Beim Konsum von Heroin wird das Atemzentrum gedämpft. Dies kann eine lebensbedrohliche Abflachung der Atmung zur Folge haben.

Drogenkonsum erfolgt nie ohne Risiko. Körperliche Schädigungen und psychische Probleme sind vor allem bei dauerhaftem Substanzgebrauch sehr wahrscheinlich!

Wenn du Heroin trotz aller gesundheitlichen und strafrechtlichen Risiken konsumierst, solltest du folgende Punkte beachten:

  • Lass deine Substanz, wenn möglich, vorab testen!
  • Beginne immer mit einer möglichst geringen Dosis und lege nicht sofort nach. Durch die rasche Anflutung kann es schnell zu Überdosierungen kommen.
  • Die intravenöse Konsumform stellt den risikoreichsten Konsum dar! Auch die Gefahr einer tödlichen Überdosierung kann beim Rauchen reduziert werden.
  • Benutze zum Rauchen stets eine unbeschichtete Folie und eine kleine Flamme, so verhinderst du, dass Schadstoffe abge­löst und mitinhaliert werden. Der Rauch sollte in kleinen Zügen inhaliert werden. Heroin mit höherem Reinheitsgrad schmilzt nach dem Anzünden und wird zu einem braunen Öl.
  • Wähle für den Konsumvorgang eine stressfreie und sichere Umgebung. Um im Notfall Hilfe zu erhalten, nimm eine vertrauens­würdige und erfahrene Begleitperson zu deinem Konsumort mit.
  • Achte auf eine saubere Umgebung (Ablageflächen und dergleichen) oder reinige diese vorher gründlich. Wasche dir vorab die Hände, um sie von Verunreinigungen, Bakterien, Viren und Keimen zu befreien.
  • Benutze beim intravenösen Konsum stets eigene, sterile Konsumutensilien und teile diese mit niemandem. Es können sich auf sämtlichen Hilfsmitteln wie Spritzen, Löffeln/Stericups, Filtern und im Wasser nicht sichtbare Blutreste befinden, durch die du dich mit Hepa­titis oder HIV infizieren kannst!
  • Achte darauf steril eingepacktes „Werkzeug“ erst so spät wie möglich aus der Verpackung zu nehmen.
  • Verwende für die Lösung von Heroin ausschließlich Ascorbinsäure. Zitronensaft, Essig usw. sind schädlich und dafür absolut ungeeignet!
    Wähle eine große, gut sichtbare Vene. Abbinder erleichtern die Venensuche. Stelle vorher mit Alktupfer reinigen. Luft nach dem Aufziehen aus der Spritze entfernen!
  • Nadel immer in Richtung Herz einführen, der Schliff der Nadel soll nach oben zeigen.
  • Vorsichtig dosieren: Am besten zuerst nur die Hälfte drücken, um die Wirkung abschätzen zu können.
  • Wenn das Blut nach dem Zurückziehen des Kolbens nicht dunkel ist, sondern hell und schaumig - nicht ab­drücken! Du hast eine Arterie getroffen!
  • Der Abbinder wird gelöst und die Flüssigkeit langsam und vorsichtig injiziert, damit die Vene nicht platzt.
  • Nadel vorsichtig aus der Vene rausziehen und die Kappe auf die Nadel stecken.
  • Medizinischer Abfall muss fachgerecht entsorgt werden. Vermeide es, gebrauchte Konsumutensilien im Hausmüll zu entsorgen!

Dein Körper verträgt nach längeren Abstinenzpha­sen nicht mehr die gleiche Dosis wie davor: Nach Haftaufenthalten, Therapien usw. besteht die größte Überdosierungsgefahr!

Rechtliche Einordnung:

Heroin unterliegt dem Suchtmittelgesetz (SMG).