Fentanyl

Fentanyl ist ein sehr starkes synthetisches Opioid und wird in der Schmerztherapie mittels Schmerzpflaster, als Tablette, Lutscher oder Nasenspray eingesetzt. Es wirkt schmerzlindernd und beruhigend (sedierend) und ist etwa um das 100-fache potenter als Morphin. Da es sich im Körperfett löst, tritt die Wirkung schneller ein als bei anderen Opioiden.

Wie bei allen Opioiden besteht die Gefahr einer Atemdepression bei Überdosierung, sowie einer starken Toleranzentwicklung und einem hohen Abhängigkeitspotenzial. Nach Absetzen der Substanz kommt es zu Entzugssymptomen. Diese sind vor allem Schweißausbrüche, Schüttelfrost/Kälte, ein Rinnen der Augen und Nase, Erbrechen, Durchfall, Unruhe, Gereiztheit, Schwäche, depressive Zustände, schmerzhafte Krämpfe, Schlaflosigkeit und seltener auch Halluzinationen, psychotische Phasen und Krampfanfälle. Begleitet können diese zusätzlich von extremen Angstzuständen und Panikattacken werden.

Fentanyl-Pflaster gibt es in verschiedenen Stärken, die dafür gemacht wurden, um den Wirkstoff über mehrere (meist 3) Tage hinweg freizusetzen. Der Wirkstoff wird über die Haut aufgenommen und gelangt dadurch in die Blutbahn.

Der Wirkstoffgehalt wird in Mikrogramm angegeben (von 12 μg/h bis zu 150 μg/h – wobei 150 Mikrogramm 0,15 Milligramm pro Stunde entsprechen). Da die Angaben von Mikrogramm pro Stunde über drei Tage hinweg über die Haut aufgenommen werden, kommt es durch falsche Berechnungen der User*innen schnell zu lebensbedrohlichen Überdosierungen!!

Ein 100 Mikrogramm Fentanyl-Pflaster enthält insgesamt 23 Milligramm Fentanyl. Das entspricht laut deutscher Aidshilfe etwa 2400 Milligramm Morphin (oral) bzw. 800 Milligramm Morphin (iv) oder 400 Milligramm Methadon. Somit handelt es sich um absolut lebensbedrohliche Dosierungen! Die Mengenangabe (Beladungsmenge) variiert zusätzlich noch je nach verwendetem Klebstoff am Pflaster.

Die Schmerzpflaster werden häufig missbräuchlich verwendet, indem sie ausgekocht werden und der Wirkstoff injiziert wird.

Da der Wirkstoff am Pflaster nicht gleichmäßig verteilt ist, die Potenz von Fentanyl unterschätzt wird oder es Umrechnungsfehler gibt, kommt es dadurch vermehrt zu lebensbedrohlichen Überdosierungen mit Todesfolgen!

Außerdem können beim Auskochen neben dem opioiden Wirkstoff auch andere Stoffe gelöst und schließlich mitinjiziert werden (z. B. Silikonöle und Tenside). Werden gebrauchte Pflaster benutzt, können sich Hautpartikel, Haare, Keime und andere Verunreinigungen darauf befinden. Gründliches Auskochen und Filtern ist dabei besonders wichtig.

Weitere wichtige und ausführliche Infos zur Risikominimierung beim Konsum von Fentanyl gibt es HIER.

Carfentanyl weist eine strukturelle Ähnlichkeit mit Fentanyl auf, ist jedoch 100 x stärker als dieses.

Es kann auch über die Haut und Atemwege aufgenommen werden.

Es ist bereits im Nanogrammbereich wirksam, somit nicht zu dosieren.

Es besteht hier ABSOLUTE Lebensgefahr!