Safer Use & Harm Reduction

Beachte bei jedem Konsum diese drei Faktoren. Sie bestimmen die Art und Weise wie Drogen wirken und welchen Risiken du dich beim Konsum aussetzt.

Drug

Drug, also die Substanz, die du konsumierst sowie deren Zusammensetzung und Dosierung spielen eine entscheidende Rolle hinsichtlich der Wirkungen und Nebenwirkungen bei jedem Substanzgebrauch.

Bei illegalen Substanzen weißt du nie, welche Wirk- und Streckstoffe in welcher Qualität und Quantität enthalten sind. Informiere dich vorab über die Substanz und die geeignetste Konsumform. Lass deine Substanz wenn möglich vorab testen / chemisch analysieren.

Vermeide Mischkonsum mehrerer Substanzen (auch mit Alkohol und Nikotin können Wechselwirkungen eintreten). Informationen über mögliche Wechselwirkungen verschiedener Substanzen findest beim Combi Checker oder bei Know Your Stuff NZ.

Set

Zum Set gehört alles, was du als Person mitbringst: deine körperliche Konstitution, deine Tagesverfassung, dein Geschlecht / dein Körperbau, deine Erfahrungen, deine Erwartungen, deine aktuelle Stimmung, deine Ängste, deine Sorgen und auch deine körperliche Gesundheit. Negative Grundstimmungen, wie Ängstlichkeit, Nervosität und Traurigkeit können verstärkt werden, während positive Gefühle wie Freude, Lust und Glück für kurze Zeit intensiviert werden.

Setting

Auch das Setting (Umfeld) in dem du konsumierst, hat Einfluss auf deinen Konsum und die Wirkung der Substanz. Dazu gehören nicht nur hygienische Maßnahmen (sterile Konsumutensilien, saubere Hände, sauberer Konsumort), sondern auch andere Personen. Konsumiere niemals alleine, schaut aufeinander, gebt Acht und informiert euch über die Substanz, bevor ihr sie konsumiert! 

Wähle ein Umfeld, in dem du dich wohl und sicher fühlst.

Nicht alle Substanzen sind für jedes Setting geeignet!

Du findest diesen und viele weitere Beiträge auch als Post auf unserem Instagramaccount triptalksgraz.

Drogenkonsum erfolgt nie ohne Risiko, weshalb es umso wichtiger ist, sich selbstkritisch mit dem eigenen Konsum auseinanderzusetzen.

  • Beschäftige dich vorab mit den Risiken und Nebenwirkungen der spezifischen Substanz. Informiere dich vor allem auch über mögliche Wechselwirkungen mit anderen Drogen und Medikamenten (Combi Checker oder Know Your Stuff NZ). Im Internet findest du eine Reihe an kompetenten Fachzentren, die dich über die Substanzen informieren. Wähle deine Quelle und das Produkt sorgsam aus! Informiere dich ggf. auch über den rechtlichen Rahmen.
  • Beachte, dass alle Verantwortlichkeiten abgesichert sind, ehe du eine Substanz ausprobierst (Fürsorgepflichten/Familie/Haustiere, Arbeit, wichtige Termine). Viele Substanzen beeinträchtigen dich auch noch in den Tagen nach dem Konsum!
  • Achte darauf, dass sich die konsumierte Substanz mit den Freizeitaktivitäten vereinbaren lässt, solltest du in dieser Zeit etwas geplant haben.
  • Lenke unter Substanzeinfluss keine Fahrzeuge. Wähle den Konsumort also auch danach aus.
  • Der Konsumort sollte sicher, angenehm und geschützt sein. Nicht jede Substanz ist für jedes Setting geeignet!
  • Triff Vorkehrungen für etwaige Risiken und konsumiere am besten neben einer (nüchternen) vertrauenswürdigen Person, die dir im Notfall helfen kann.
  • Lass deine Substanz, wenn möglich, vorab testen! Nur so weißt du, welche Inhalts- und Zusatzstoffe deine Substanz hat und in welcher Dosierung diese vorhanden sind.
  • Besorge dir vorab alle benötigten (sterilen) Konsumutensilien und teile diese mit niemandem!
  • Da jede Substanz auf einzelne Personen unterschiedlich wirkt (Geschlecht, Körpergewicht, gesundheitliches Befinden, genetische Veranlagung), versuche vorerst die geringstmögliche Dosis aus und achte genau auf körperliche Anzeichen. Sollte es in deiner Familie bereits Neigungen zu psychischen Erkrankungen geben, sind einige Substanzen (z. B. Halluzinogene) ungeeignet für dich.
  • Die Effekte auf deinen Körper und deine Psyche sollten genau beobachtet werden.
  • Verändere deinen Gebrauch, wenn dieser mit deinen Verantwortlichkeiten (Familie, Job, Termine…), deiner Gesundheit oder deinen Zielen in Konflikt kommt.
  • Sollten sich negative Effekte einstellen, nimm diese bewusst wahr, um etwaige Fehler kein zweites Mal zu begehen.
  • Entscheide dich gegen den Gebrauch, wenn du dir wegen der Substanz unsicher bist, du dich unsicher/unwohl fühlst oder der Zeitpunkt nicht geeignet erscheint.
  • Lege ausreichend lange Konsumpausen ein.
  • Suche dir professionelle Hilfe, wenn es zu problematischen Situationen kommt oder du weitere Fragen zum Thema Substanzgebrauch hast.

Der orale Konsum von beispielsweise Research Chemicals stellt eine risikoär­mere Konsumform dar. Die Kristalle verschiedenster Substan­zen werden mit Papier (z. B. Zigarettenpapier) umhüllt oder in leere Kapselhüllen gegeben. Kapselhüllen bekommst du in der Apotheke oder im Kontaktladen. Die Speiseröhre / die Magenschleimhaut wird dadurch weniger gereizt oder angegriffen.

Viele Substanzen fluten über die Magenschleimhaut weniger schnell an – vermeide es deshalb gleich nachzulegen!

Durch eine sublinguale oder buccale Einnahme (unter die Zuge oder in die Backentaschen legend) werden Inhaltsstoffe von Substanzen schneller in den Blutkreiskauf befördert. Buprenorphin ist beispielsweise in sublingualer Form einzunehmen.

  • Im Internet kannst du dich vorab über die Substanzen informieren. Lasse deine Substanz wenn möglich vorab testen!
  • Beim Sniefen von Substanzen durch die Nase besteht die Gefahr sich zu verletzen und mit Viren zu infizieren.
  • Zerdrücke das Pulver so fein wie möglich - so verringerst du das Risiko, dass scharfkantige Kristalle die Nasenschleimhaut verletzen.
  • Teste vorerst eine geringe Dosis, da die Inhaltsstoffe und die Reinheit der Substanzen stark schwanken.
  • Vermeide Mischkonsum mit anderen Substanzen. Die Einnahme von verschiedenen Substanzen macht die Rauschwirkung unkalkulierbar.
  • Benutze immer dein eigenes Röhrchen - dadurch verhinderst du die Übertragung von Viren (Erkältung, Hepatitis, Herpes...).
  • Säubere die Oberfläche von der Du deine Substanz konsumierst.
  • Verwende niemals Geldscheine - viele Geldscheine beinhalten schädliche Substanzen (z. B. Zinn) und sind verdreckt.
  • Sniefe möglichst ohne die Schleimhaut zu berühren - das verhindert Verletzungen.
  • Pflege deine Nasenlöcher (z. B. durch Nasenspülungen) und lege Konsumpausen ein.
  • Drogenkonsum erfolgt nie ohne Risiko. Körperliche Schädigungen und psychische Probleme sind vor allem bei dauerhaftem Substanzgebrauch sehr wahrscheinlich!

Das Rauchen ist vor allem eine häufige Konsumform bei Heroin oder Opium. Unbeschichtete Folien zum Fo­lienrauchen erhältst du im Kontaktladen oder ähnlichen Einrichtungen.

Das Risiko einer Überdosierung ist im Ver­gleich zum intravenösen Konsum von Sub­stanzen geringer, da man nicht den gesamten Wirkstoff auf einmal in den Körper bekommt. Außerdem gibt es kein Risiko sich mit Infektionskrankheiten anzustecken.

Wie funktioniert's?

Zum Folierauchen benötigt man (am besten unbeschichtete) Folie (ca. 10 x 15 cm). Diese wird glattgestrichen und in der Mitte vorsichtig geknickt, sodass eine Rinne entsteht.

Aus einer weiteren Folie wird ein ca. 8–10 cm langes Röhrchen gerollt.

Dieses kann mit einem Zigarettenpapier umwickelt und verklebt werden. Ein Mundstück bringt zusätzlichen Schutz für die Lippen.

Die Substanz wird auf die Folie gelegt und mit kleiner Flamme vorsichtig erhitzt.

Beim Konsum von Heroin entsteht dann eine hellbraune, ölige Flüssigkeit. Damit diese nicht verbrennt oder ein Loch in die Folie kommt, wird die Flüssigkeit hin- und herbewegt.

Die daraus entstehenden Dämpfe beinhalten den Wirkstoff, welcher durch das Röhrchen inhaliert wird.

Die Wirkung setzt nach wenigen Momenten ein.

Achtung: Rauchen stellt eine Belastung für die Atem­wege dar, Bronchialbeschwerden oder Asthmaanfälle können ausgelöst werden. Es sollten ausreichend Konsumpausen eingelegt werden.

Eine genaue Beschreibung bekommst Du hier: Aids Hilfe Deutschland - "Smoke it"

HIER gehts außerdem zur Videoanleitung.

Im Internet kannst du dich über die Substanzen informieren. Lasse deine Substanz wenn möglich vorab testen!

Die intravenöse Konsumform stellt den risikoreichsten Konsum dar! Auch die Gefahr einer tödlichen Überdosierung ist durch die rasche Aufnahme der Substanz in den Blutkreislauf sehr hoch.

Wähle für den Konsumvorgang eine stressfreie und sichere Umgebung. Um im Notfall Hilfe zu erhalten, nimm eine vertrauens­würdige und erfahrene Begleitperson mit zu deinem Konsumort.

Achte auf eine saubere Umgebung (Ablageflächen und dergleichen) oder reinige diese vorher gründlich. Wasche dir die Hände, um sie von Verunreinigungen, Bakterien, Viren und Keimen zu befreien.

Benutze beim intravenösen Konsum stets eigene, sterile Konsumutensilien und teile diese mit niemandem. Es können sich auf sämtlichen Hilfsmitteln, wie Spritzen, Löffeln/Stericups, Filtern und im Wasser nicht sichtbare Blutreste befinden, durch die du dich mit Hepa­titis oder HIV infizieren kannst!

Achte darauf steril eingepacktes „Werkzeug“ erst so spät wie möglich aus der Verpackung zu nehmen.

Konsumutensilien
Löffel / Stericups

Benutze immer einen frischen Löffel oder ein Stericup. Verwende keine Dose zum Aufkochen: durch das Erhitzen lösen sich auch Metalle, die dann mitinjiziert werden. Besser ist es, in den um­gedrehten Dosenboden zusätzlich ein Stericup zu stellen und das Ganze dann zu erhitzen. So kom­men die Giftstoffe nicht in die Flüssigkeit und die Dose gibt dem Stericup zusätzliche Stabilität.

Wasser

Verwende zum Aufkochen Natriumchlorid-Lösungen (NaCl/Kochsalzlösungen sind in den Apotheken oder im Kontaktladen erhältlich), fri­sches, kaltes Leitungswasser (mindestens 10 Sekunden ablaufen lassen) oder Mi­neralwasser ohne Kohlensäure. Wird das Wasser von mehreren Konsument*innen geteilt, können sich darin nicht sichtbare Blutreste befinden. Vorsicht Infektionsrisiko!

Filter

Wird kein Filter benutzt, können beim Injizieren Schmutzpar­tikel in die Blutbahn gelangen und die Vene von innen schä­digen. Verwende jeden Filter nur ein Mal und teile den Filter nicht!

Feuchte, gebrauchte Filter sind ein optimaler Nährboden für Bakterien und Pilze. Des Weiteren besteht die Gefahr, dass die Filter mit fremdem Blut in Berührung gekommen sind.

Das Auskochen reicht nicht zum Desinfizieren!

Besonders gefährlich sind Filter von Mentholzigaretten, Filter von gebrauchten Zigaretten und Filter aus Tampons, Taschentüchern und Wolle, da sich feine Härchen daraus ablösen.

Am besten wird ein Aufsteck-/Mikrofilter benutzt, der steril ist und genau für diesen Zweck produziert wird.

Der Aufsteckfilter wird auf die Pumpe gesteckt, der Zi­garettenfilter kommt zum Filtern in das Stericup/den sauberen Löffel. Zuerst wird die Substanz durch den Zigarettenfilter und dann noch einmal durch den Auf­steckfilter gezogen.

Die Substanz ist durch den Zigarettenfilter so rein, dass es zu keiner Verstopfung mehr kommen kann, der Mikrofilter filtert dann zusätzlich noch kleinere Unreinheiten heraus. Aufsteck­filter können im Caritas Kontaktladen getauscht werden.

Aufkochen

Durch das Aufkochen mit einer Kerze können Wachspartikel oder Ruß in die Flüssigkeit gelangen! Am besten eignet sich ein Bunsenbrenner oder ein vergleichbares Feuerzeug.

Ascorbinsäure zum Auflösen der Substanz ist im Kontaktladen erhältlich und verhindert im Vergleich zum Zitronensaft, dass Fruchtfleisch mitinjiziert wird. Zitronensäure und Essig eignen sich nicht zum Aufkochen (Schwebstoffe/Bakterien/Pilze). Verwende nicht mehr als eine Messerspitze der Ascorbinsäure!

Venen finden

Geeignete Stellen sind Venen am Unter- oder Oberarm und am Handrücken. Weniger geeignet sind Venen an den Füßen, Fingern und am Oberschenkel.

Völlig ungeeignet sind Venen am Hals, der Leiste, im Genitalbereich, den Fußsohlen oder Handinnenflächen. Diese sind entweder sehr dünn und es besteht die Gefahr, dass diese platzen oder sie liegen sehr nahe an Arterien und Nerven – ein Verfehlen der Vene oder sich bildende Abszesse können zu Lähmungserscheinungen führen oder tödlich enden.

Eine Injektion in den Muskel ist extrem gefährlich, da es leicht zu schmerzhaften Entzündungen kommen kann.

Staue den Arm mit einem Abbinder (Venen­stauer). Vor dem Injizieren wird die Stauung gelöst. Die meisten Abbinder können auf zwei Arten (schnell und langsam) gelöst werden. Dies sollte man zuvor einmal ausprobiert ha­ben. Verwende notfalls andere breite Bänder (nichts Abschnürendes) und halte ein Ende mit deinem Mund fest, so kann sich das Band im Falle eines Bewusstseinsverlustes von selbst lösen.

Wenn du keine Vene findest: Lass den Arm ein bis zwei Mi­nuten lang nach unten hängen, mache eine Faust und öffne und schließe sie. Zusätzlich kannst du die Haut durch Klopfen reizen oder durch ein warmes Wasserbad bzw. feuchtwarme Kompressen erwärmen.

Injektionsstelle vorher mit Alkoholtupfer reinigen/desinfizieren.

Wechsle deine Einstichstelle bei jedem Konsumvorgang (mind. 2 cm Abstand).

Luft nach dem Aufziehen aus der Spritze entfernen! Nadel immer in Richtung Herz einführen, der Schliff der Nadel soll nach oben zeigen.

Vorsichtig dosieren: Am besten zuerst nur die Hälfte drücken, um die Wirkung abschätzen zu können.

Wenn das Blut nach dem Zurückziehen des Kolbens nicht dunkel ist, sondern hell und schaumig - nicht ab­drücken! Du hast eine Arterie getroffen!

Der Abbinder wird gelöst und die Flüssigkeit langsam und vorsichtig injiziert, damit die Vene nicht platzt.

Nadel vorsichtig aus der Vene rausziehen und die Kappe auf die Nadel stecken.

Medizinischer Abfall muss fachgerecht entsorgt werden. Vermeide es, gebrauchte Konsumutensilien im Hausmüll zu entsorgen! Du kannst diese im Kontaktladen tauschen.

Vorsicht: Dein Körper verträgt nach längeren Abstinenzpha­sen nicht mehr die gleiche Dosis wie davor: Nach Haftaufenthalten, Therapien usw. besteht die größte Überdosierungsgefahr!

Venenpflege

Blutergüsse und Vernarbungen an den Venen können langfri­stig zu Venenverschlüssen (Thrombosen) führen. Pflege daher deine Venen regelmäßig!

Venensalben mit dem Wirkstoff Heparin, wie etwa Vetren® und Venobene® sind geeignete Mittel zur Anwendung bei Blutergüssen und blauen Flecken an den Einstichstellen. Diese bekommst du kostenlos im Kontaktladen. Beide Mittel sollten, nachdem die Einstichstelle trocken ist, dünn aufgetragen und nicht einmassiert werden.

Drogenkonsum erfolgt nie ohne Risiko. Körperliche Schädigungen und psychische Probleme sind vor allem bei dauerhaftem Substanzgebrauch sehr wahrscheinlich!

Wenn du keine Venen mehr findest, ist der richtige Zeitpunkt gekommen um über andere, risikoärmere Konsumformen nachzudenken.

Eine anale Applikation deiner flüssigen Substanz ist eine schonende Form des Konsums mit ähnlichem Wirkverhalten wie beim intravenösen Konsum.

Du kannst den direkten Eintritt von Krankheitserregern in die Blutbahn weitgehend verhindern, da die Schleimhäute im Enddarm eine Filterfunktion übernehmen.

Vorsichtig antesten – Überdosierung ist möglich!

Die Substanz wird ohne Nadel aufgezogen. Nicht mehr als 1,5 ml Wasser hinzufügen, damit dein Darm nicht „überfüllt“ wird. Die Spritze wird 1 cm tief in den Po eingeführt. Alternativ sind im Kontaktladen Katheter-Schläuche als Aufsatz für die Spritze erhältlich.

Sitzend, stehend oder gebückt: Die Spritze vorsichtig und lang­sam einführen. Die Injektions­lösung läuft nicht wieder raus, da die zwei Pomuskeln wie eine doppelte Dichtung funktionieren. Die Substanz wird innerhalb von 30 Sekunden von deinem Körper aufgenommen.

Wasche danach deine Hände – zum Schutz vor Infektionen!

Zum Nachlesen können wir euch diese Broschüre der Sucht- und Drogen Koordination Wien empfehlen (Was ist zu tun im Drogennotfall?).

Im Caritas Kontaktladen werden Naloxon-Schulungen angeboten! Für weitere Informationen dazu, wendet euch am besten telefonisch an die Einrichtung (0316/772238).

Nicht immer sind Überdosierungen sofort als solche zu erken­nen, darum gilt:
Bei Unsicherheit immer den Notruf (144) oder Euronotruf (112) rufen!
Notruf: Wer? Wo? Was? Wie viele?

Erste Anzeichen einer Überdosierung sind je nach Substanz un­terschiedlich. Allgemeine Warnzeichen sind jedoch:

  • Übelkeit / Erbrechen
  • Pupillenverengung  
  • Unsicherer Gang
  • Doppelbilder
  • Sprechunfähigkeit / verwaschene Sprache“
  • Paranoia
  • Schmerzunempfindlichkeit
  • Krämpfe
  • Müdigkeit / „Triggern“
  • Herzrasen, Herzstolpern
  • Atemlähmung und Bewusstlosigkeit
  • Überhitzung / Unterkühlung
  • Starkes Schwitzen

Es kann vorkommen, dass die Polizei nach Absetzen des Notru­fes zu einem Drogennotfall mitgeschickt wird. Gib beim Telefonat mit dem Rettungsdienst alle relevanten Informationen an und besprich, dass die Polizei in diesem Fall nicht benötigt wird – diese wird zumeist als Unterstützung für den Rettungsdienst und nicht wegen dem Suchtmittelkonsum verständigt. Hab keine Angst vor strafrechtlichen Konsequenzen – immerhin wird ein Menschenleben gerettet!

Um überlegt handeln zu können versuche Ruhe zu bewahren und lasse die überdosierte Person nie alleine, während ihr auf den Notdienst wartet.

Wenn die Person bei Bewusstsein ist, sprich mit ihr, mit ruhiger Stimme! Schick eventuell eine dritte Person um Hilfe zu holen.

  • wach halten
  • frische Luft zuführen
  • beruhigen
  • enge Kleidung lockern
  • bewegen (wenn möglich)
  • warten bis die Rettung kommt
Kreislaufprobleme

Blässe, Schweißausbrüche, kaum fühlbarer Puls, Übelkeit, Schwindel, Schwäche und „schwarz vor Augen werden“

  • Person an die frische Luft bringen
  • hinlegen und Beine hoch lagern
Überhitzung

Roter und heißer Kopf, Übelkeit/Erbrechen, Haut ist warm, Puls schnell

  • Person hinsetzen! Kopf soll erhöht sein
  • frische und kühle Luft
  • Flüssigkeit geben (beispielsweise isotonische Getränke)
  • wird Person ohnmächtig: hinlegen und Beine hochlagern
Krampfanfall

Muskeln/Körperteile zucken, die Augen rollen nach oben, Person fällt hin, Schaum vor dem Mund

  • Gefahr von Atemstillstand! Immer Rettung rufen!
  • Gegenstände wegräumen
  • Person nicht festhalten!
  • weiche Unterlage für Kopf
  •  auf Krampfanfall folgt häufig ein komatöser Schlaf. Stabile Seitenlage!
Schock

Blasse, kalte Haut, Pulsrasen, schwacher Puls, Benommenheit, Unruhe und Bewusstlosigkeit

  • Schocklage: Rückenlage und Beine hoch
  • bei Schock aufgrund von Herzproblemen (dicke, hervorstehende Halsvenen), muss der Oberkörper hoch und die Beine tief liegen! Also genau umgekehrt!
  • Flüssigkeit zuführen (wenn möglich)
Kreislaufkollaps

Person ist bei Bewusstsein, klappt zusammen, hat Atmung und Puls.

Erste Anzeichen für einen Kreislaufkollaps können sein:

Schwindel, Übelkeit, Blässe, weiche Knie, Schwarzwerden vor den Augen, aufsteigendes Hitzegefühl, Schweißausbruch und Herzklopfen

  • Beine hochlagern!
  • enge Kleidung lockern
  • frische Luft zuführen
  • Flüssigkeit (ohne Koffein) verabreichen!
Bewusstlosigkeit/Ohnmacht

Atmung vorhanden (Brustkorb dauerhaft beobachten, mit dem Ohr den Atem der Person erfühlen). Person reagiert nicht auf Ansprache und äußere Reize:

  • Stabile Seitenlage und Notruf wählen!
  • Kopf überstrecken und Atemwege frei machen
  • auf die Rettung warten und dennoch regelmäßige Kontrolle der Atmung (am besten nasse Hände zum Mund der Person halten, um den Atem zu spüren)
Weder Atmung noch Puls vorhanden

Wenn du ungeschult und alleine bist:

  • setze den Not­ruf ab.
  • eine Herzmassage muss durchgeführt werden!
  • bringe die Person in Rückenlagerung.
  • Atemwege frei machen, Kopf nach hinten beugen.
  • mit beiden Handballen auf den unteren Teil des Brustkorbes (im Bereich des Herzens) regelmäßig Druck ausüben (mindestens fünf Zentimeter tief, ca. 100 Mal pro Minute (im Takt von "Stayin' alive")).

Bei Atem- und Kreislaufstillstand ist es ideal, zu zweit Hilfe lei­sten zu können (sprich Leute an!). Dann Beatmung und Herz­massage im Wechsel durchführen.

Keine Hilfe ist es, eine Kochsalzlösung zu spritzen, eine bewusstlose Person in die Badewanne zu legen oder erbrechen zu lassen, Flüssigkeit zuzuführen, oder eine Herzmassage zu geben, obwohl das Herz noch schlägt.

Bad Trip (Panik, Angst)
  • Gefühl von Geborgenheit geben
  • ruhiger Ort, ausreichend frische Luft
  • enge Kleidung lockern, Person zudecken
  • Körperkontakt halten und beruhigend auf Person einreden
  • bei der Person bleiben!
  • warme Getränke (Tee) oder Wasser verabreichen
  • hyperventiliert Person - tiefe langsame Atmung vormachen
  • Eigen- und Fremdgefährdung vermeiden!
Aggressivität, psychotisches Verhalten
  • Blick- und Gesprächskontakt, aber Abstand halten
  • ruhig, gelassen, aber bestimmt auftreten
  • beruhigende Körperhaltung und Körpersprache!
Opiatüberdosierung
Anzeichen
  • starke Müdigkeit, lautes Schnarchen, Schnaufen oder Würgen
  • Bewusstlosigkeit
  • Person nicht ansprechbar bzw. keine Reaktion auf „Schmerzreize“
  • verlangsamte und flache Atmung
  • Atemdepression bzw. Atemlähmung
  • Sauerstoffmangel: blau oder grau gefärbte Lippen / Fingernägel
Bewusstsein überprüfen

 

Person ist ansprechbar
  • bei Person  bleiben bis Besserung eintritt
  • Bewusstsein überprüfen
Person ist nicht ansprechbar
  • Reizwörter verwenden
  • keine Reaktion = NOTRUF absetzen
  • Atmung kontrollieren
Flache oder keine Atmung

= 2 – 5x  Atemspende

NALOXON verabreichen

  • Spray tief in die Nase stecken und abdrücken!
  • nach Verabreichung kurz warten
  • keine Besserung – 2 Ampulle in anderes Nasenloch
  • keinen Probestoß durchführen!

Naloxon wirkt:

  • wenn Opiate an der Überdosierung beteiligt sind
  • …und es jemanden gibt, der es im Notfall verabreichen kann
Person atmet nicht

Beatmung und Herzmassage bis Rettung kommt

Person atmet

Stabile Seitenlage und auf Rettung warten, weiterhin auf Atmung achten

Eine Abhängigkeit / Sucht / Substanzgebrauchsstörung liegt laut ICD und DSM vor allem vor, wenn in einem Zeitraum von einem Jahr mehrere der folgenden Symptome aufgetreten sind:

  • starker Wunsch oder Zwang die Substanz zu konsumieren [Craving] 
  • verminderte Kontrolle im Umgang mit der Substanz [Kontrollverlust]
  • körperliches Entzugssyndrom beim Absetzen der Substanz
  • Toleranzentwicklung [Dosissteigerung]
  • anhaltende Vernachlässigung sozialer und beruflicher Aktivitäten [oder Verpflichtungen]
  • fortgesetzter Gebrauch, obwohl den Konsument*innen klar ist, dass sie/er sich damit schädigt
  • die Substanz (Beschaffung, Konsum, Wirkung, Craving usw.) bestimmt einen Großteil des Tages

„Substitution bedeutet, dass bei einer physischen Abhängigkeit des Körpers weiterhin unter kontrollierten Umständen Opiate zugeführt werden.“ (Plattform Drogentherapien)

Bei der Substitutionsbehandlung, auch Suchtmittelersatzbehandlung, erhalten suchterkrankte Menschen opioidhaltige Arzneimittel auf Rezept verschrieben.

Diese Arzneimittel ersetzen die opioidhaltigen Drogen, die zuvor meist auf illegalem Weg beschafft wurden.

Die Substitutionsbehandlung kann als Dauerbehandlung, Überbrückungsbehandlung oder Reduktionsbehandlung zum Einsatz kommen.

Die Rezepte dafür können nur von Ärzt*innen ausgestellt werden, die eine Zusatzausbildung zur Substitutionstherapie haben.

 

Ziele der Substitutionsbehandlung
  • Stabilisierung gesundheitlicher, sozialer und finanzieller Verhältnisse
  • Entkriminalisierung
  • Schadensminimierung und Infektionsprophylaxe (Verminderung der Ansteckung mit HIV und Hepatitis)
  • (Wieder-)Eingliederung in den Berufsalltag
  • Risiken einer Opioidabhängigkeit während einer Schwangerschaft oder unmittelbar nach der Geburt verringern

Der Einstieg ins Substitutionsprogramm bedeutet den Einstieg in eine geregelte ärztliche Behandlung. Die Verbesserung des Wohlergehens von Suchtkranken steht im Vordergrund, die in eine Abstinenz münden kann, aber nicht MUSS.

 „Ziel einer Substitutionsbehandlung ist ein möglichst schadenfreies Leben trotz Suchterkrankung bei maximaler sozialer Integration und Rehabilitation“ (© GÖG/ÖBIG 2013, Substitutionsbehandlung).

Die Einstellung wird in der Steiermark bei folgenden Stellen/Einrichtungen vorgenommen:

Graz:
  • Zentrum für Suchtmedizin im LKG Graz II – Standort Süd (früher: LSF)
  • Interdisziplinäre Kontakt- & Anlaufstelle I.K.A.
  • SMZ Liebenau
  • Allgemeinmedizin Graz
Bruck/Mur:
  • Dislozierte Suchtmedizinische Ambulanz – LKH Hochsteiermark, Standort Bruck
Hartberg:
  • Dr. Astrid Maierhofer-Deutschmann
Feldbach, Fürstenfeld, Mureck, Radkersburg:
  • Hilfswerk Steiermark: Dr. Winfried Tröbinger
Südoststeiermark:
  • Dr. Eveline Schuecker

Falls Du mit einer Substitutionsbehandlung beginnen willst,
kontaktiere zuerst eine dieser Stellen/Einrichtungen.

Ablauf der Behandlung

Im Substitutionsprogramm gibt es bei der Behandlung 2 Phasen:

Einstellung

In der Einstellungsphase wird abgeklärt, ob die Substitutionsbehandlung für die/den jeweilige/n Patient*in grundsätzlich sinnvoll und angemessen ist. Bei der Einstellung erfolgt zunächst eine Bestandsaufnahme des Gesundheitszustandes der/des Patient*in, Dauer und Art des Drogenkonsums und das soziale Umfeld werden erhoben. Harn und Blut werden von einem Labor analysiert (u.a. allgemeine Laborparameter, Hepatitis, HIV, Syphilis, bei Frauen: Schwangerschaft). Weiters werden dann die Art des Substitutionsmittels und die Dosierung festgelegt.

Behandlung

Nach der Einstellungsphase können die Patient*innen zusätzlich zu den bereits genannten Stellen zu weiterbehandelnden niedergelassenen Ärzt*innen mit Zusatzausbildung in Substitutionstherapie für die fortlaufende Behandlung verwiesen werden. Der Behandlungsvertrag wird unterzeichnet und man darf sich in keiner anderen Substitutionsbehandlung befinden.

Die behandelnden Ärzt*innen stellen etwa alle 4 Wochen ein Suchtmitteldauerrezept aus (Gültigkeit: je nach Substitutionsmedikament 28 bis längstens 31 Tage), welches von der Bezirksverwaltungsbehörde bzw. von den Amtsärzt*innen vidiert, also genehmigt, wird.

Es folgen im Rahmen der Substitutionsbehandlung auch regelmäßige Harnabgaben und Untersuchungen. Die Abgabe der Medikamente erfolgt in der Regel täglich unter Aufsicht in der Apotheke.

Wenn Patient*innen abhängig vom Substitutionsmedikament zumindest sechs Monate stabil in Substitution sind (z. B. kein Beikonsum) ist eine Mitgaberegelung möglich:

Berufliche Tätigkeit oder Bildungsmaßnahme: max. 7 Tagesdosen

Urlaub: max. 35 Tage/Jahr, max. 30 Tage durchgehend (Sonn- und Feiertage werden IMMER mit eingerechnet!)

 

Substitutionsmedikamente 

In Österreich stehen derzeit folgende Substanzen für eine reguläre orale Opioid-Substitutionstherapie zur Wahl:

  • Methadon (Razemat) / Levomethadon (Handelsnamen: Methasan®, Levo−Methasan®, L−Polamidon®)
  • Buprenorphin (Handelsnamen: Bupensan®, Subutex®, Suboxone®, Buvidal®)
  • Retardierte Morphine (Handelsnamen: Substitol®, Compensan®)
  • Codein / DHC (Handelsnamen: Codidol®, Dehace®) (Codein ist kein offizielles Substitutionsmedikament, es wird dennoch zur Überbrückung oder Reduktion von Opiaten verschrieben)

Die Anwendung dieser Substanzen verfolgt zwei Ziele:

  • Vorbeugung möglicher Opioidentzugssymptome
  • Linderung des Verlangens nach Opioiden

Es handelt sich dabei um teils voll- bzw. halbsynthetisch hergestellte Opioide.

Die Substitutionsmittel sind in Tabletten-/Kapselform oder als flüssige Lösung erhältlich und werden je nach Verträglichkeit von den behandelnden Ärzt*innen verschrieben und in der Apotheke ausgegeben bzw. bei der Depotsubstitution von den behandelnden Ärzt*innen verabreicht.

 

Wirkung

Methadon (Razemat) besitzt eine schmerzlindernde Wirkung, die nach 30 bis 60 Minuten einsetzt und den ganzen Tag über anhält (Retardwirkung). 

Levomethadon (L-Polamidon, Levo-Methasan) wirkt doppelt so stark, weil es nur aus dem linksdrehenden Isomer besteht. Zusätzlich sollten mit Levomethadon weniger Nebenwirkungen auftreten.

Buprenorphin verursacht auch bei hoher Dosierung wenig bis keine Sedierung und lässt die Konsument*innen meist einen sehr klaren Kopf behalten. Zudem hat es auch eine schmerzlindernde Wirkung.

Retardierte Morphine ermöglichen ein geringeres „Craving“ (Verlangen) nach Opioiden, weisen eine gute Verträglichkeit und verringerte Nebenwirkungen auf.

Codein besitzt eine schmerzstillende, euphorisierende und beruhigende Wirkung.

 

Nebenwirkungen

Wie alle Medikamente können auch Substitutionsmittel eine Palette an Nebenwirkungen mit sich bringen:

  • Antriebs-/Lustlosigkeit, Schlaflosigkeit
  • massives Schwitzen
  • Verstopfung (Obstipation)
  • Schwindel und Übelkeit
  • Gewichtszunahme
  • depressive Symptome
  • Sexualstörungen/Libidoverlust

Während der Dauerbehandlung kann sich die körperliche und psychische Befindlichkeit
in Bezug auf ein bestimmtes Substitutionsmedikament immer wieder
verändern. Belastende Nebenwirkungen, unerwünschte Wirkungen und mangelnde
Wirksamkeit können, wie auch sonst in der Medizin, nach einer ausführlichen Risiko-Nutzen-
Abwägung zu einer Umstellung auf ein anderes Medikament führen.

Weitere Infos dazu bekommst du unter www.substituieren.at

 

Konsumformen

Die derzeit in Österreich vorgesehenen Konsumformen von Substitutionsmedikamenten sind oral oder subkutan*.

(*Depotsubstitution, in Österreich Buprenorphin mit dem Handelsnamen Buvidal, Verabreichung durch den/die behandelnde/n Substitutionsmediziner:in)

Laut Substitutionsverordnung ist ein intravenöser Konsum der Medikamente nicht vorgesehen. Das hat zur Folge, dass diese Medikamente Stoffe enthalten, die sich für den i.V. Konsum nicht eigenen und den Körper langfristig schädigen können. Trotzdem ist ein intravenöses Konsumieren von Substitutionsmedikamenten nicht strafrechtlich relevant, sondern "nur" ein Verstoß gegen die Substitutionsverordnung.

Wirkungsdauer

Oral: Wirkeintritt ab 30 Minuten, Wirkdauer: zwischen 4 bis zu 24 Stunden (je nach Substitutionsmedikament)

Subkutan: Wirkdauer: von 1 Woche bis zu einem Monat

Intravenös: Wirkeintritt binnen weniger Sekunden, Wirkdauer: bis zu einigen Stunden

Anal: Wirkeintritt binnen weniger Minuten, Wirkdauer: bis zu einigen Stunden

 

Langzeitfolgen
  • Herzerkrankungen/-entzündungen
  • Thrombosen und Geschwüre
  • Leberschädigung, Lungenerkrankungen
  • Chronische Verstopfung bis hin zum Darmverschluss
  • Bei Frauen: veränderter Menstruationszyklus
  • Bei Männern: Impotenz
  • Sexuelle Unlust
  • Zahn-, Mund- und Kiefererkrankungen bis hin zu Zahnausfall
  • Bei nicht sterilem iv. Konsum bzw. „needle sharing“ zusätzlich Infektionen (Hep.C, HIV) sowie
  • Entzündungen der Einstichstellen, Schädigungen der Venen

Durch beigesetze Stoffe in den Substitutionsmedikamenten (z. B. Talkum), können beim iv. Konsum die Blutgefäße verstopfen & das Gewebe geschädigt werden.

Bei übermäßigem Konsum sind Überdosierungen möglich. Diese treten vermehrt in Kombination mit Mischkonsum anderer Substanzen, wie Alkohol oder Benzodiazepine auf. Atemprobleme bis hin zu einer Atemdepression, welche möglicherweise zum Tod führen kann, können die Folge sein. Bei einer Überdosierung sollte schnellstmöglich Naloxon verabreicht werden.

 

HIER gehts zum Drugs Wheel. Es dient der Einordnung einzelner Substanzen zu den Substanzgruppen.

Du findst außerdem einen Post zum Drugs Wheel auf unserem Instagramaccount triptalksgraz

Ein/e Tripsitter*in ist eine Person, die andere Personen auf ihrem Trip begleitet und dabei selbst nüchtern bleibt. Folgend einige Tipps, was ein/e gute Triptsitter*in ausmacht:

1. Sorge für ein sicheres "Setting"

Suche im Vorhinein einen guten Ort aus, wo sich die Erfahrung mit deinen Freund*innen genießen lässt. Sorge dafür, dass die Umgebung aufgeräumt, gemütlich und sicher ist. Frage deine Freund*innen im Voraus nach bekannten und beruhigenden Songs, die du ihnen vorspielen kannst, wenn der Trip zu intensiv wird.

2. Begleiten, nicht führen

Das Wichtigste ist präsent zu sein, ohne dem/der Konsument*in eine Richtung vorzugeben. Anstatt zu führen und die Person möglicherweise in eine Richtung zu pushen, in die sie nicht gehen möchte, solltest du eine beruhigende und unterstützende Ruhe ausstrahlen. Vermeide es die Unterhaltung oder Aktivitäten zu lenken. Lass die Personen wissen, dass du da bist, um ihnen zu helfen, zuzuhören und mit ihnen gemeinsam die Erfahrung zu genießen.

3. Wähle deine Worte weise

Psychedelika können Menschen in einen emotional instabilen Zustand versetzen. Alles kann plötzlich eine emotionale oder tiefere Bedeutung haben. Vermeide es Themen anzusprechen, die möglicherweise emotional herausfordernd für deine Freund*innen sind. Wenn ihnen etwas wichtig erscheint, werden sie es selbst zur Sprache bringen.

4. Sprecht es durch / Talk down

Sprich mit deinen Freund*innen über eine schwierige Erfahrung, anstatt sie nur von den herausfordernden Gedanken abzulenken. Vermeide Sätze, wie "Beruhige dich" oder "Reg dich nicht auf". Lass sie sich in ihrem eigenen Tempo öffnen. Versuche nur offene Fragen (Was-, Wie-, Warum-) zu stellen, wenn du mit den User*innen über etwas Emotionales oder Herausforderndes sprichst. Passe deine Stimme an. Versuche ruhig und gelassen zu reden, und hohe, laute Töne eher zu vermeiden.

5. Zusammenfassung
  • Ein/e gute Tripsitter*in kennzeichnet sich durch Begleitung und Einfühlungsvermögen.
  • Die begleitende Person sollte unbedingt selbst nüchtern bleiben.
  • Sieh dir zur Vorbereitung gern unseren Beitrag zu Drug - Set - Setting an.

 

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