Speed

"Pep", "Speck"

Speed (auch Speck oder Pep genannt) gehört unter der Stoffgruppe der Phenylehtylamine zu den synthetischen Amphetaminen. Es wirkt somit stimulierend und aufputschend. Zumeist wird es als weißes oder gelbliches Pulver, manchmal auch als Kapseln, Tabletten oder auch als Paste verkauft.

Konsumform: nasal oder oral

Da der Amphetamingehalt im Speed extrem schwankt (zwischen 1-95%), ist die Dosierung der Substanz sehr schwierig! Speed wird häufig mit anderen Stoffen (wie Koffein, Paracetamol, Ephedrin usw.) vermischt. Viele dieser Beimengungen verstärken die toxischen Effekte von Speed!

Ab 250 mg pro Gramm (25% Wirkstoffgehalt) gilt die Substanz als hochdosiert. Der Grenzwert beruht auf den durchschnittlich am Markt üblichen Dosierungen.

Wie bei allen Substanzen ist die Dosierung und somit auch die Wirkung abhängig von der Beschaffenheit der Substanz, der eigenen Konstitution und der Konsumhäufigkeit.

Eine durchschnittliche Dosis wird mit ca. 10-25 mg angegeben (reines Amphetamin).

Die Wirkung setzt nach oraler Einnahme nach ca. 30 Minuten ein und kann zwischen 4-12 Stunden anhalten. Nach nasaler Einnahme wirkt die Substanz bereits nach wenigen Minuten, die Wirkung hält jedoch weniger lange an.

Amphetamin kann im Urin zwischen 2-4 Tage nachgewiesen werden. Bei regelmäßigem Konsum ist Amphetamin bis zu 1 Woche im Urin nachweisbar.

Durch die erhöhte Freisetzung von Dopamin und Noradrenalin, kommt es im Organismus auch zu einer gesteigerten Ausschüttung von Adrenalin. Die Atmung, der Blutdruck und Puls und die Körpertemperatur werden dadurch erhöht. Der Körper wird in „Alarmbereitschaft“ versetzt.

Eine erhöhte Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit, Wachheit und Angeregtheit wird beschrieben. Es kann zu erhöhtem Bewegungs- und Rededrang kommen. Viele Konsument*innen fühlen sich währenddessen kontaktfreudiger, selbstbewusster und wohl.

Das Hunger- Durst und Müdigkeitsempfinden werden unterdrückt. Schmerzen werden vermindert wahrgenommen.

Nach dem Konsum kommt es kurzzeitig zu einem Brennen der Nasen- oder Rachenschleimhaut.

Je häufiger und je höher die Konsumdosis von Speed, desto eher stellen sich unerwünschte Effekte und Nebenwirkungen ein. Speed besitzt vor allem ein hohes psychisches Abhängigkeitspotenzial!

Eine besondere Gefahr nach dem Konsum von Speed stellen Überhitzung, Muskelkrämpfe / Zittern, unkontrolliertes Kiefermahlen, Kopfschmerzen, Harnverhalt und Herzrasen dar.

Einige Konsument*innen berichten auch von starken Angstgefühlen, Reizbarkeit und Aggression nach dem Konsum von Speed.

Durch regelmäßigen Konsum wird das Immunsystem geschwächt und Kreislaufstörungen sowie Zyklusstörungen sowie Hautunreinheiten können sich, durch den Schlafentzug und Ernährungsmangel, ebenso wie Depressionen, Unruhe oder Gewichtsverlust einstellen.

Achtung: zu hohe Dosen können zum Kreislaufversagen oder Halluzinationen führen!

Paranoide oder wahnhafte Ideen, Realitätsverlust (aber auch taktile, optische oder akustische Halluzinationen) können durch übermäßigen Speed-Konsum ausgelöst werden. Dabei spielen vor allem die Dosis, die psychische Verfassung der User*innen, sowie der Schlafentzug eine Rolle.

Der Körper braucht nach dem Konsum einige Tage um das Gleichgewicht der Neurotransmitter im Gehirn wiederherzustellen, was nach dem Abbau der Substanz zu Konzentrationsschwierigkeiten, Müdigkeit, Schlappheit, Reizbarkeit und allgemeinem Unwohlsein führt.

Beimischung Koffein

Viele Speed-Proben werden mit Koffein gemischt, welches den Herzschlag stimuliert und zusätzlich wach macht. In moderaten Dosierungen kommt es zu euphorischen Effekten.

300 mg entsprechen ca. 8 Tassen Kaffee!

Sehr hohe Koffein-Dosen (ab 500 mg) belasten den Körper zusätzlich. Koffein führt zu nervösen und unruhigen Nebenwirkungen, wie Kopfschmerzen, Schweißausbrüche, Kurzatmigkeit und Schlafstörungen. Diese Nebenwirkungen können wiederum zu Angstzuständen führen. Durch den gleichzeitigen Konsum von Amphetamin und Koffein kommt es zu einem zusätzlichen Flüssigkeitsverlust. Die Gefahr der Dehydrierung steigt. Blutdruck und Körpertemperatur werden erhöht, was sich negativ auf das Herz-Kreislaufsystem auswirkt.

Beimischung Kreatin

Kreatin ist ursprünglich ein körpereigener Stoff, der in Leber, Nieren und Bauchspeicheldrüse produziert wird. Kreatin kommt in Säureform in den Muskelzellen vor. Kreatin wird als Nahrungsergänzungsmittel vertrieben und ist ein weißes, geruchs- und geschmacksneutrales Pulver. Es dient hier zur Unterstützung des Muskelaufbaus.

Drogenkonsum erfolgt nie ohne Risiko. Körperliche Schädigungen und psychische Probleme sind vor allem bei dauerhaftem Substanzgebrauch sehr wahrscheinlich!

Wenn du Speed trotz aller gesundheitlichen und strafrechtlichen Risiken konsumierst, solltest du folgende Punkte beachten:

Verzichte unbedingt auf Mischkonsum:

  • Speed & Alkohol, da du unter der Wirkung von Speed dein Alkohollimit überschätzt!
  • Speed & Cannabis, da häufig der Effekt von Speed nochmal einsetzen kann und auch Halluzinationen, sowie Unsicherheit und Angst ausgelöst werden.
  • Speed & Ecstasy, da dadurch mögliche neurotoxischen Wirkungen von Ecstasy verstärkt werden. Es entsteht außerdem ein enormer Flüssigkeitsverlust!
  • Konsumiere nie bei Herz-Kreislaufproblemen, Leber- oder Nierenschäden, Unsicherheit, schlechter Befindlichkeit, psychischen Erkrankungen, Schwangerschaft, Epilepsie, Schilddrüsenüberfunktion oder Bluthochdruck.
  • Lass die Substanz wenn möglich vorab testen! Viele Speed-Proben enthielten kein Amphetamin, sondern andere psychoaktiven Substanzen!
  • Dosiere besonders vorsichtig! Beginne mit der geringstmöglichen Dosis und lege nicht nach, auch wenn sich der Wirkungseintritt verzögert.
  • Der orale Konsum von Speed ist die am wenigsten schädliche Konsumform
  • Benutze ein eigenes, sauberes Sniefröhrchen und eine saubere Unterlage, wenn du dich für den nasalen Konsum entscheidest. Zerdrücke das Pulver so fein wie möglich. Auf Geldscheine solltest du verzichten. Diese beinhalten schädliche Substanzen (z.B. Zinn) und sind verdreckt / mit Keimen behaftet.
  • Teile dein Sniefröhrchen nicht mit anderen, dadurch verhinderst du die Übertragung von Viren (Erkältung, Hepatitis, Herpes...). Sniefe möglichst ohne die Schleimhaut zu berühren - das verhindert Verletzungen.
  • Pflege deine Nasenlöcher (z. B. durch Nasenspülungen) und lege Konsumpausen ein.
  • Nimm ausreichend Flüssigkeit zu dir (nicht mehr als ½ Liter pro Stunde) aber verzichte auf Alkohol.
  • Versuche dich zwischenzeitlich auszuruhen und immer abzukühlen
  • Nimm leichte, vitaminreiche Speisen (z. B. Obst) zu dir
  • Lege ausreichend lange Konsumpausen ein.
  • Akzeptiere, wenn die Wirkung nachlässt! Konsumiere nicht, um das Runterkommen hinauszuzögern – dabei wird der Hangover nur noch unangenehmer
  • Lenke nach dem Konsum nie ein Fahrzeug im Straßenverkehr!
Rechtliche Einordnung:

Speed ist vom Suchtmittelgesetz (SMG) erfasst.