Schnüffelstoffe

"Poppers", Lachgas, Kleber etc.

Schnüffeln oder Sniefen ist die Inhalation von flüchtigen, flüssigen oder gasförmigen Stoffen. Diese gelangen über die Lunge in kürzeste Zeit das Gehirn und das zentrale Nervensystem.

Schnüffelstoffe wie Deo / Feuerzeugbenzin / Haarspray / Klebestoffe / Nagellackentferner usw. sind in hunderten Produkten enthalten, die im Handel frei verkäuflich und somit legal sind. Auch medizinische Narkosemittel wie Lachgas, Chloroform und Äther, oder Arzneimittel (Amylnitrit) die Poppers genannt, werden zählen zu den Schnüffelstoffen.

Poppers können im Urin bis zu 12 Stunden nachgewiesen werden.

Benommenheit und eine Rauschähnliche Wirkung sind die Folge des Konsums. Die Wirkung klingt nach wenigen Sekunden bis wenigen Minuten wieder ab. Das Craving (Verlangen) zum Nachlegen ist sehr hoch.

 

Kopfschmerzen, Schindel, Unruhe, Nasenbluten, Hörminderung, Koordinationsstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, Bewusstlosigkeit, Erstickungsgefahr, Erfrierungsgefahr (Gasflaschen) sind kurzfriste Nebenwirkungen.

 

Bei regelmäßigem Konsum können Schleimhautverletzungen, Lungenschäden, Karzinome, Herz-Kreislauf-Versagen, Herzrhythmusstörungen, Veränderungen im Nervensystem, Organschäden und Hirnschäden auftreten.

Im schlimmsten Fall es nach dem Konsum von Schnüffelstoffen zum plötzlichen Herztod (Sudden Sniffing Death Syndrome – SSDS). Durch das Einatmen der flüchtigen Substanz, kommt es zu Herzrasen, Sauerstoffmangel oder einer enormen Kohlenstoffdioxid-Belastung im Blut. Der plötzliche Reiz des Körpers führt zu einer abrupten Adrenalin-Freisetzung im Gehirn. Dies wiederum kann in wenigen Minuten zum Herztod führen.

Auch wenn es sich bei vielen Schnüffelstoffen um legal erhältliche Substanzen handelt, sind diese keines Falls harmlos.

Menschen mit Atemwegs- oder Herzerkrankungen und schwangere Personen sollten unbedingt auf den Konsum verzichten!

Beim häufigen Gebrauch entwickelt man eine Toleranz – eine höhere Dosierung für die gleiche Wirkung wird notwendig.

  • Es sollte keinesfalls direkt aus Kapseln oder Gasflaschen inhaliert werden, da hier Erfrierungsgefahr besteht.
  • Die Inhalation sollte sitzend oder liegend erfolgen, um Stürze und Verletzungsgefahren zu vermeiden.
  • Bei der Inhalation sollte ständig auf ausreichend Sauerstoffzufuhr geachtet werden.
  • Das Einatmen über einen Plastiksack stellt ein besonderes Risiko dar!