Kokain
Kokain (Benzoylecgoninmethylester) wird aus den Blättern des südamerikanischen Kokastrauches gewonnen und zählt zu den Stimulanzien.
Die Substanz wird am Schwarzmarkt meist als Kokainhydrochlorid (in Salzsäure-Salzform) als weißes oder gelbliches, kristallines, bitter schmeckendes Pulver oder als Stein verkauft. Häufig wird es mit Medikamenten wie Levamisol, Phenacetin, Lokalanästhetika oder Koffein gestreckt.
Konsumformen: nasal, geraucht (Crack, Freebase) oder intravenös
Die Wirkdauer ist abhängig von Dosierung und Konsumform. Nasal konsumiert hält die Wirkung ca. 30-90 Minuten an.
Die Dosierungen und Reinheitsgrade von Kokain schwanken extrem. Es ist auch sehr reines (>90%iges) Kokain im Umlauf. Ab 800 mg pro Gramm (80% Wirkstoffgehalt) gilt die Substanz als hochdosiert. Der Grenzwert beruht auf den durchschnittlich am Markt üblichen Dosierungen. Ein hoher Kokaingehalt geht auch mit einer hohen Überdosierungsgefahr und starken Belastung für das Herz-Kreislaufsystem einher.
Kokain ist nach dem Konsum einige Stunden im Urin nachweisbar. Das Abbauprodukt (Benzoylecgonin) ist bis zu 4 Tage nachweisbar. Bei häufigem Konsum steigt die Nachweisbarkeit auf 15 bis 22 Tage.
Kokain erhöht die Ausschüttung von Serotonin, Dopamin und Noradrenalin und verhindert zusätzlich den Rücktransport zum Ursprungsort (Präsynapse). Das führt zur Ansammlung von Dopamin im synaptischen Spalt und löst somit eine starke Euphorie, das Gefühl erhöhter Leistungsfähigkeit, gesteigertes Selbstvertrauen, Redseligkeit und einen Bewegungsdrang aus. Auf Dauer werden die körpereigenen Rezeptoren durch die vermehrte Ausschüttung geschädigt, weshalb man durch die Toleranzentwicklung eine höhere Dosis braucht, um gleiche psychoaktive Effekte zu erzielen. Die Schwelle für die körperlichen Nebenwirkungen bleibt jedoch gleich! Zudem verursacht die Verminderung der körpereigenen Produktion von Dopamin depressive Verstimmungen.
Nach dem Konsum von Kokain werden Müdigkeit, Hunger & Durst unterdrückt, es kann zu Unruhe, erhöhte Risikobereitschaft, Selbstüberschätzung, Angst- und Wahnzustände, Muskelkrämpfe sowie Herzrasen kommen. Beim Runterkommen können depressiven Verstimmungen, Angst- und Aggressionszustände auftreten.
Regelmäßiger Konsum führt zu starker psychischer Abhängigkeit. Es kann zu Angststörungen und Craving (unkontrollierbares Verlangen nach der Substanz) kommen. Psychische Folgen bei häufigem Konsum sind Persönlichkeitsveränderungen, Depressionen, paranoide Wahnzustände (Kokainpsychosen), Störung der Denkfähigkeit, Schlaf- oder Angststörungen und Aggressionen.
Physisch Folgen sind vor allem Schädigung der Nasenschleimhaut bis hin zum Durchbruch der Nasenscheidewand durch den nasalen Konsum, Atemwegserkrankungen beim Rauchen von Kokain, Herz-Kreislaufschäden durch Gefäßverengung, Organ- und Nervenschädigungen, Krampfanfälle, chronischer Schnupfen, grippeähnliche Symptome, Störung der Potenz und des Menstruationszyklus.
Problematisch sind vor allem auch die unterschiedlichen Reinheitsgrade der Substanz und die häufigen Streckmittel.
Eine Überdosierung von Kokain führt zu einer enormen Herz-Kreislauf-Überlastung, welche zu Herzinfarkten und Schlaganfällen oder Atemlähmungen führen kann!
Bluthochdruck / Herzrasen / Gefäßverengung
Kokain erhöht die Ausschüttung von Serotonin, Dopamin und Noradrenalin und verhindert zusätzlich den Rücktransport zum Ursprungsort (Präsynapse). Das führt zur Ansammlung von Dopamin im synaptischen Spalt und löst somit eine starke Euphorie, das Gefühl erhöhter Leistungsfähigkeit, gesteigertes Selbstvertrauen, Redseligkeit und einen Bewegungsdrang aus.
Durch diese Aktivierung kommt es zu einem beschleunigten Herzschlag und Anstieg des Blutdrucks. Das Herz benötigt mehr Sauerstoff, um diese Leistung zu erbringen. Gleichzeitig verengt Kokain aber die Blutgefäße – somit wird weniger Sauerstoff durch die Blutbahn befördert. Die Herzleistung wird durch eine Blockade von Natriumkanälen (verminderte „Pumpkraft“) zusätzlich geschwächt. Dieses Zusammenspiel ist für das Risiko von Herzrhythmusstörungen, Herzmuskelschwäche bis hin zum plötzlichen Herztod / Herzinfarkt verantwortlich. Brustschmerzen nach dem Konsum sind hier etwa ein erstes Warnsignal. Die gefäßverengende Wirkung kann außerdem zur Bildung von Thrombosen führen, welche Schlaganfälle oder Aortenrisse zur Folge haben können. Kopfschmerzen nach dem Konsum sind hier ein erstes Warnsignal.
Eine Übersäuerung des Blutes durch Kokain kann neben psychiatrischen Notfällen (Psychose, Angst, Aggression, Delir) auch neurologische Symptome wie Kopfschmerzen, Krampfanfälle und Bewusstseinsstörungen verursachen.
Durch Ablagerungen in den Gefäßen, kann es bei chronischem Gebrauch auch als Spätfolge zu Herzinfarkten kommen (Arteriosklerose).
Regelmäßiger und dauerhafter Kokain-Konsum führt zu einer Reihe an physischen und psychischen Folgeschäden (z.B. Schädigung des Immunsystems & der Blutgefäße, der Nasenschleimhäute usw.). Durch die stetige Ausreizung der Energiereserven kann es zu Unruhe, depressiver Verstimmung & Antriebslosigkeit, Aggression, Verhaltensveränderungen bis hin zu paranoiden Ideen & Psychosen kommen.
Auf Dauer werden die körpereigenen Rezeptoren durch die vermehrte Ausschüttung geschädigt, weshalb man durch die Toleranzentwicklung eine höhere Dosis braucht, um gleiche psychoaktive Effekte zu erzielen. Die Schwelle für die körperlichen Nebenwirkungen bleibt jedoch gleich! Zudem verursacht die Verminderung der körpereigenen Produktion von Dopamin depressive Verstimmungen.
Kokain führt schnell zu einer Gewöhnung, wodurch höhere Dosen nötig werden, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Während man für die gleiche psychoaktive Wirkung allmählig eine höhere Dosis braucht, bleibt die Schwelle für die körperlichen Nebenwirkungen aber gleich - das Risiko für Überdosierungen steigt! Darum sollte unbedingt auf ausreichende Konsum-Pausen von mehreren Wochen geachtet werden!
Drogenkonsum erfolgt nie ohne Risiko. Körperliche Schädigungen und psychische Probleme sind vor allem bei dauerhaftem Substanzgebrauch sehr wahrscheinlich!
Konsumiere Kokain nie bei Herz- und Kreislauferkrankungen, Lungenerkrankungen, Epilepsie (Krampfanfälle), psychischen Erkrankungen oder während der Schwangerschaft (Organschädigungen, Missbildungen, Entwicklungsstörungen, Frühgeburten, plötzlicher Kindstod).
Wenn du Kokain trotz aller gesundheitlichen und strafrechtlichen Risiken konsumierst, solltest du folgende Punkte beachten:
- Lass deine Substanz wenn möglich vorab testen.
- Zuerst immer niedrig dosieren und „antesten“. Warte zumindest 2 Stunden auf den Wirkungseintritt und entscheide erst dann, ob du nachlegen willst.
- Häufiges Nachlegen verstärkt die negativen Effekte auf deinen Körper. Akzeptiere, wenn die Wirkung zu Ende geht!
- Vermeide Mischkonsum, auch mit anderen aufputschenden Substanzen wie Energydrinks!
- Die Lines müssen gut vorbereitet werden (auf sauberer, glatter Unterlage, möglichst fein zerkleinern).
- Benutze ein eigenes, sauberes Sniefröhrchen und eine saubere Unterlage, wenn du dich für den nasalen Konsum entscheidest. Zerdrücke das Pulver so fein wie möglich. Auf Geldscheine solltest du verzichten. Diese beinhalten schädliche Substanzen (z.B. Zinn) und sind verdreckt / mit Keimen behaftet.
- Teile dein Sniefröhrchen nicht mit anderen, dadurch verhinderst du die Übertragung von Viren (Erkältung, Hepatitis, Herpes...). Sniefe möglichst ohne die Schleimhaut zu berühren - das verhindert Verletzungen.
- Pflege deine Nasenlöcher (z.B. durch Nasenspülungen) und lege Konsumpausen (mindestens 4-6 Wochen) ein.
- Der intravenöse Konsum stellt die risikoreichste Konsumform dar! Verwende ausschließlich eigene und sterile Konsumutensilien und teile diese nicht. Kokain in Salzsäure-Salzform (Kokainhydrochlorid) ist wasserlöslich. Ein Aufkochen vor dem Konsum tötet Bakterien und Keime ab.
Safer Crack Set
Der Konsum von Kokain in Form von Crack oder Freebase birgt ein extrem hohes Abhängigkeitspotential. Zusätzlich erhöht sich durch diese Konsumform die Wirkstoffkonzentration, wodurch es zu lebensbedrohlichen Überdosierungen kommen kann.
Häufig wird zur Herstellung von Crack Ammoniak verwendet, wovon jedoch abgeraten wird. Auch nach dem Waschen enthalten die Steine noch ätzende Rückstände, welche beim Rauchen nicht nur die Atemwege zusätzlich schädigen, sondern auch das Gehirn angreifen. Empfohlen wird daher die Verwendung von Natron.
Safer Crack Sets (hergestellt vom JES Bundesverband e.V.) bekommst du bei uns im Kontaktladen. Diese enthalten eine Pfeife mit Hochleistungssieb, ein Mundstück (schützt vor Verbrennungen), einen Einweglöffel, Natron und Safer Use Tipps für Koks, Crack & Freebase.
Gabapentin:
Gabapentin ist ein Antiepileptikum und hat schmerzstillende und sehr dämpfende Eigenschaften. Es wird somit zur Behandlung von Epilepsie und bei Nervenschmerzen verordnet. Es blockiert bestimmte Rezeptoren im Gehirn und normalisiert / stabilisiert somit das Nervensystem. Als Nebenwirkungen treten vor allem Schläfrigkeit, Schwindel, Ataxie (Bewegungsstörung) und Virusinfektionen auf. Gabapentin wird dadurch nicht selten als dämpfendes Rauschmittel missbraucht. Die Halbwertszeit von Gabapentin beträgt zwischen 5 - 7 Stunden.
Levamisol:
Wird eigentlich in der Tiermedizin gegen Wurmbefall eingesetzt. Levamisol kann eine Reihe von spezifischen Nebenwirkungen auslösen, wie Atembeschwerden, Schwellungen von Gesicht oder Mund, Beeinträchtigung des Nervensystems (Verwirrung, Bewusstlosigkeit, Müdigkeit).
Levamisol führt aber vor allem zu einer Veränderung des Blutbildes (genannt Agranulozytose). Es kommt zu einer Reduktion der weißen Blutkörperchen, welche für die Immunabwehr zuständig sind. Lebensbedrohliche Infektionen können die Folge sein! Erste Anzeichen für die Agranulozytose sind Schüttelfrost, Fieber, Sepsis (Blutvergiftung), Entzündungen der Schleimhäute/der Zunge oder des Halses, Atemwegsinfektionen, Infektionen im Analbereich oder das Absterben von oberflächlichen Hautarealen.
Agranulozytose kann unabhängig von der Dosis, Regelmäßgikeit und Dauer der Einnahme entstehen. „Am häufigsten tritt Agranulozytose auf, wenn Levamisol kontinuierlich 3-12 Monaten eingenommen wird . Es sind aber auch Fälle bekannt, bei denen bereits nach weniger als drei Wochen nach der ersten Levamisol-Einnahme die Erkrankung diagnostiziert wurde“ (CheckIt). Diese Erkrankung kann durch eine rechtzeitige medizinische Behandlung ausgeheilt werden. Antibiotika werden dagegen eingesetzt.
„Das europaweit häufige Vorkommen von Levamisol in Kokain-Proben hat zu diversen Spekulationen über die Gründe der Beimengung geführt. Eine aktuelle Studie der Medizinischen Universität Wien in Zusammenarbeit mit checkit! kommt zu folgendem Schluss: Levamisol wird im Körper zu Aminorex umgewandelt, dass sowohl Kokain-artige Effekte, als auch Amphetamin-artige Effekte an Rezeptoren im Gehirn auslöst. Es kann angenommen werden, dass nach Abklingen der Kokain-Wirkung die Effekte von Aminorex einsetzen und daher Levamisol als Streckmittel verwendet wird um die Wirkung von Kokain zu verlängern“ (Checkit Wien).
Lidocain und Procain:
Lidocain und Procain sind Lokalanästhetika, die häufig in Kokain-Proben gefunden werden. Da der Geschmack und die leicht betäubende Wirkung beim Antesten der Probe ähnlich erscheint, wird das Kokain von den Konsument*innen dadurch fälschlicherweise für sehr rein befunden. Durch die Vermischung von Lokalanästhetika und Kokain wird eine verstärkte Herzschädigung vermutet (Kardiotoxizität).
Der Konsum von Lidocain in hohen Dosierungen kann zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen und Herzstillständen führen! Vor allem die Kombination von Lidocain und Kokain ist daher sehr gefährlich.
Naproxen:
Naproxen ist ein Schmerzmittel mit fiebersenkenden und entzündungshemmenden Eigenschaften. Naproxen kann wie viele Arzneimittel folgende Nebenwirkungen auslösen: Leber- und Nierenstörungen, Magen/Darmgeschwüre, Übelkeit, Erbrechen,
allergischen Reaktionen, Asthma, Durchfall, Blutungen, Benommenheit, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel sowie ein erhöhtes Risiko für Schlaganfälle. Gleichzeitige Einnahme ähnlich wirkender
Medikamente erhöht das Risiko für die erwähnten Nebenwirkungen.
Paracetamol:
Häufig wird in Kokain-Proben eine Paracetamol Beimischung gefunden. Es ist ein Schmerzmittel mit fiebersenkender Wirkung und wird daher vor allem bei Erkältungen und grippalen Infekten eingenommen. Paracetamol löst, wenn auch sehr selten, allergische Reaktionen (Haut- oder Nesselausschlag) bis hin zur Schockreaktion oder Verkrampfung der Atemmuskulatur aus.
Phenacetin:
Wurde bis vor einigen Jahren in der Medizin zur Schmerzbehandlung und Fiebersenkung eingesetzt, jedoch aufgrund seiner krebserregenden und nierenschädigenden Wirkung wieder vom Markt genommen. Phenacetin dürfte eine leicht anregende Wirkung haben, weshalb es häufig als Streckmittel eingesetzt wird.
Weitere Streckmittel findest du HIER.
Rechtliche Einordnung:
Kokain ist im Suchtmittelgesetz (SMG) erfasst.