Ecstasy / MDMA

("XTC", "E", "Emma", "Molly", "Love Pills", "Eve")

Ecstasy, XTC oder E ist ein Sammelbegriff für verschiedene Substanzen mit ähnlicher chemischer Struktur und Wirkung. Neben MDMA fallen auch die chemisch artverwandten Substanzen MDA, MDE, MDEA und MBDB unter den Oberbegriff „Ecstasy“. Diese Substanzen gibt es als Pulver, Tabletten, Kristalle oder Kapseln.

Die Wirkstoffe in den Pillen werden in der Szene meistens MDMA (Ecstasy), MDE (Eve) oder MDA (Love Pills) genannt.

Konsumformen:

  • Oral: Meistens werden Pillen oder Kapseln geschluckt.
  • Nasal: Seltener wird Ecstasy oder MDMA auch geschnupft.

Achte immer auf die Dosierungsempfehlung und aktuelle Substanzwarnungen. Die Reinheit und auch die Zusatzstoffe in den Tabletten können stark variieren.

Allgemein gilt: max.

  • 1,5 mg MDMA pro kg Körpergewicht für Männer (Bsp.: 80kg = max. 120 mg MDMA)
  • 1,3 mg MDMA pro kg Körpergewicht für Frauen (Bsp.: 60kg = max. 78 mg MDMA)

Die Wirkung stellt sich nach 30–90 Minuten ein (Achtung – nicht vorher nachlegen!) und hält je nach Zusammensetzung, Dosierung und deinen eigenen Parametern (Drug - Set - Setting) 4–6 Stunden an. Nachwirkungen sind bis zu 24h spürbar.

Bei jeder Person wirkt Ecstasy anders und dieselbe Pille kann zu unterschiedlichen Rauschzuständen führen.

Die Nachweisbarkeit von Ecstasy im Urin beträgt nach dem Konsum 1 bis 4 Tage.

MDMA setzt seine Wirkung nach 30–90 Minuten im Gehirn frei und bewirkt dort eine vermehrte Freisetzung der Neurotransmitter Serotonin, Noradrenalin und in geringerem Maße Dopamin. Beim Wirkungseintritt spürt man Kribbeln im ganzen Körper, Wachheit und Aufmerksamkeit. Körpertemperatur und Blutdruck steigen an, man fühlt sich leicht und unbeschwert. Allgemein werden Gefühle (positive wie negative) verstärkt wahrgenommen.

  • Je häufiger du konsumierst und je stärker die Dosierung ist, desto eher treten unerwünschte Wirkungen auf, erwünschte nehmen ab. MDMA lässt die Körpertemperatur steigen, Gefäße verengen und unterdrückt zugleich Müdigkeit und Durst. Somit kann es (auf Partys, beim Tanzen in warmen Räumen) schnell zu einem gefährlichen Anstieg der Körpertemperatur kommen, in Folge kann das auch zum Kollaps und Hitzschlag führen.
  • Weitere negative Effekte: Kieferkrämpfe, Muskelzittern und Muskelkrämpfe, Harnverhalt (Unvermögen, trotz Harndrang die Blase zu entleeren), Übelkeit, Brechreiz und erhöhter Blutdruck. Herz, Leber und Nieren werden besonders stark belastet. Es können in Einzelfällen epileptische Anfälle auftreten. Der Konsum von Ecstasy kann auch zu großer Ängstlichkeit und Orientierungsschwierigkeiten führen.

Wenn MDMA das Serotoninsystem nach einigen Stunden nicht mehr beeinflusst, können sich Körper- und Gefühlszustand langsam ins Gegenteil kehren: Müdigkeit, Erschöpfung, Verwirrung sowie Traurigkeit und depressive Verstimmungen können auftreten. Das menschliche Gehirn braucht nach dem MDMA Konsum bis zu vier Wochen um seinen normalen Serotonin-Spiegel wieder aufzubauen.

Langfristiger und intensiver Konsum von MDMA führt zu einer Veränderung des Serotonin-Systems im Gehirn. Unsicherheit, Ängstlichkeit, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, Erschöpfung und länger anhaltende depressive Verstimmungen können als Folge auftreten. Aufgrund der massiven Ausschüttung von Serotonin, das sich nur langsam wieder regeneriert, werden die gewünschten Wirkungen immer geringer – eine Dosissteigerung führt zu noch stärkeren negativen Folgen wie z.B. anhaltende Müdigkeit, Magenprobleme, Einschränkung der Leistungsfähigkeit und Konzentration, bei Frauen eine Veränderung des Menstruationszyklus.

Neben den beschriebenen körperlichen Effekten kann es bei regelmäßigem Konsum zu einer psychischen Abhängigkeit kommen. Hohe Dosissteigerungen sind die Folge einer schnell zunehmenden Toleranz von Ecstasy. Häufig kommt es auch zum Mischkonsum mit Cannabis, Alkohol oder Amphetaminen, die ebenfalls zu Abhängigkeiten führen können.

Nach der regelmäßigen hoch dosierten Einnahme von MDMA steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es zu irreversiblen Hirnschädigungen kommt.

Drogenkonsum erfolgt nie ohne Risiko. Körperliche Schädigungen und psychische Probleme sind vor allem bei dauerhaftem Substanzgebrauch sehr wahrscheinlich!

Konsumiere nie bei Herzproblemen, Bluthochdruck, Blutarmut, Schilddrüsenerkrankungen, Leber- oder Nierenschädigungen, Hepatitis, Epilepsie, Diabetes und Schwangerschaft.

Bei psychischen Problemen, Unruhe oder der Einnahme von Antidepressiva solltest du auf den Konsum ebenso verzichten. Grundsätzlich gilt, wer sich körperlich oder psychisch nicht gut fühlt, sollte MDMA meiden.

Wenn du MDMA trotz gesundheitlicher und strafrechtlicher Risiken konsumierst:

  • Lasse deine Substanzen wenn möglich chemisch analysieren, damit du weißt, ob tatsächlich MDMA enthalten ist und wenn ja, wieviel. Logos, Pillenfarbe, Geschmack oder Geruch lassen keine Rückschlüsse auf den Wirkstoffgehalt zu. Der Wirkstoffgehalt kann auch bei optisch identen Pillen variieren.  
  • Ecstasy Tabletten sind oft sehr hoch dosiert, daher solltest du als erste Dosis auf keinen Fall mehr als eine Drittel Tablette nehmen.
  • Zerschlage deine Tablette zu feinem Pulver: Manche Ecstasytabletten sind sehr hart gepresst und zersetzen sich wesentlich langsamer im Magen, das heißt der Wirkungseintritt kann sich verzögern, beziehungsweise auch nach mehreren Stunden noch anhaltend sein.
  • Lege frühestens nach 2 Stunden nach:
    • Es tauchen weltweit immer wieder Tabletten/Pulver auf, die als Ecstasy verkauft werden, jedoch z.B. statt MDMA den gesundheitlich besonders bedenklichen Wirkstoff PMA und/oder PMMA mit wesentlich späterem Wirkeintritt enthalten.
    • Manche Ecstasytabletten sind sehr hart gepresst und zersetzen sich wesentlich langsamer im Magen.
  • Nimm MDMA nicht direkt nach den Mahlzeiten ein. Da MDMA die Magenschleimhaut angreift, solltest du einige Stunden zuvor allerdings leichte und gut verträgliche Speisen zu dir nehmen.
  • Trinke genug, aber nicht zu viel. Ca. 0,3–0,5l Flüssigkeit pro Stunde sind ein guter Richtwert. Am besten sind elektrolythaltige Getränke wie z.B. gespritzter Apfelsaft oder Mineralwasser mit hohem Natriumgehalt. Zu viel Flüssigkeit, vor allem Leitungswasser, kann (lebens)gefährlich sein, es besteht das Risiko einer zu niedrigen Natriumkonzentration im Blut. Das kann passieren, wenn man viel Flüssigkeit verliert (z.B. Ecstasykonsum + Tanzen = viel Schwitzen) und den Flüssigkeitsverlust im Übermaß mit z.B. Leitungswasser (= nicht elektrolythaltig) auszugleichen versucht.
  • Durch den Konsum von Ecstasy kann es gerade bei Frauen zu einer unangemessenen Ausschüttung eines Hormons (ADH/AVP) kommen, was den Effekt noch verstärken kann.
  • Akzeptiere, wenn die Wirkung zu Ende geht. Das Nachlegen führt nicht mehr zur gewünschten Wirkung!
  • Lege zumindest eine 4 – 6 wöchige Konsumpause zwischen den einzelnen Einnahmen ein, damit sich der Serotonin-Haushalt erholen kann.
Rechtliche Einordnung:

Ecstasy und MDMA unterliegen dem Suchtmittelgesetz (SMG).