Alkohol

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Bei Alkohol handelt es sich um die chemische Verbindung Ethanol (C2H6O), die bei Raumtemperatur flüssig, farblos und leicht entzündlich ist. Ethanol ist als Lebergift eingestuft, wirkt als Zell- & Nervengift und hat zusätzlich toxische Effekte auf die Bildung roter Blutkörperchen sowie auf die embryonale Entwicklung während einer Schwangerschaft.

Ethanol ist ein Produkt der alkoholischen Gärung. Dabei findet unter Ausschluss von Sauerstoff ein enzymatischer Abbau von Zucker zu Ethanol und Kohlenstoffdioxid statt. Ethanol findet sich in geringen Konzentrationen natürlicherweise in reifen Früchten und Säften. Durch die aktive Vergärung von Früchten (zu Wein) oder Getreide (zu Bier) können Getränke mit höheren Alkoholkonzentrationen erzeugt werden. Durch Destillation alkoholischer Lösungen kann der Alkoholgehalt weiter deutlich erhöht werden.

Alkohol findet sich in verschiedensten Genussmitteln sowie alkoholischen Getränken wieder. Die Konzentration kann dabei stark variieren. Bei Bier beträgt sie durchschnittlich ca. 5% Vol., bei Wein bei bis zu 14% Vol. und bei Schnaps ca. 33% Vol. (Stiftung Gesundheitswissen). Auch höhere Konzentrationen sind möglich und üblich (z.B. Rum bis 80% Vol.).

Alkohol wirkt auf mehrere Neurotransmitter: DopaminSerotoninEndorphinGABA und Glutamat. Durch Aktivierung des GABA-Systems, werden andere Nervenzellen blockiert und es stellt sich Ruhe und Entspannung ein. Durch die Hemmung vom Stoff Glutamat werden Lernen und Gedächtnis beeinflusst – es kann zu Erinnerungslücken kommen. Das Kleinhirn arbeitet langsamer, es kommt zu Beeinträchtigungen der Feinmotorik. Nach längerem Alkoholkonsum verändern sich die GABA-Rezeptoren, weshalb es zu einer Toleranzentwicklung kommt. Nach Absetzen des Alkohols werden die Glutamat-Rezeptoren plötzlich nicht mehr blockiert, es kommt zur Überreizung der Rezeptoren: Dies kann zu Entzugserscheinungen und im schlimmsten Fall zu epileptischen Anfällen führen.

Die Aufnahme von Alkohol findet im gesamten Verdauungstrakt, beginnend bei der Mundschleimhaut gefolgt von Magen und Dünndarm, statt. Über den Blutkreislauf wird der Alkohol im gesamten Körper verteilt und anschließend Großteiles über die Leber abgebaut.

Wieviel und wie schnell Alkohol vom Körper absorbiert wird hängt von verschiedenen Faktoren ab: Alkoholmenge, Zuckergehalt und Temperatur des Getränkes, Trinkgeschwindigkeit, vorherige Mahlzeit, Körpergewicht, biologisches Geschlecht oder genetische Veranlagung.

Wie viel Alkohol zu viel ist und weitere Informationen findest du HIER.

Schon Kleinstmengen können zu erheblichen Schädigungen im Organismus führen. Potentielle Folgen von Alkoholkonsum können unter anderem Krebs, Leberzirrhose oder Gehirnschädigungen sein.

Alkohol hat ein hohes Abhängigkeitspotential und führt zu einer Toleranzbildung bei Konsument*innen (die zu konsumierende Menge muss stetig erhöht werden, um gleiche Effekte zu erzielen).

Der Blutalkoholwert wird in Promille gemessen. Typische Symptome des Alkoholkonsum bei etwa 0,5–1 Promille sind: Enthemmung, verminderte Reaktionsfähigkeit, Schwindel, Übelkeit, Orientierungsstörung, Redseligkeit und gesteigerter Aggressivität. Höhere Dosen können zu Schläfrigkeit, Teilnahmslosigkeit sowie Koma führen.

Für „ungeübte“ Trinker*innen liegt die letale (tödliche) Dosis bei 3,0 bis 4,0 Promille.

Auf den Konsum von Alkohol während einer Schwangerschaft sollte dringend verzichtet werden.Für das Ungeborene besteht sonst ein hohes Risiko mit schwerwiegenden Schädigungen zur Welt zu kommen: Fetale Alkohol-Spektrum-Störung (Fetal Alcohol Spectrum Disorders, FASD). Weitere Informationen zu FASD findest du hier.

Weitere Informationen und Unterstützung findest du bei Drogenberatung des Landes Steiermark sowie bei b.a.s.

  • Es gibt keine gesunde Menge Alkohol. Je weniger du trinkst, umso kleiner ist das Erkrankungsrisiko.
  • Mache zwei alkoholfreie Tage in der Woche sowie längere Trinkpausen.
  • Vermeide einen „Vollrausch“. Er belastet Körper und Organe stark.
  • Keinen Alkohol in der Schwangerschaft und Stillzeit, bei der Arbeit oder wenn du im Straßenverkehr unterwegs bist.
  • Trinke keinen Alkohol gegen Stress, Langeweile oder Einschlafprobleme.

Wenn du dich weiter informieren willst, schau auf der Seite der Dialogwoche Alkohol vorbei.

Straßenverkehr:

Alkohol verringert die Reaktionsfähigkeit. Im Zweifelsfalls das Fahrzeug immer stehen lassen.

Als gesetzlich vorgeschriebene Höchstgrenze in Österreich gelten 0,5 Promille Alkoholgehalt im Blut. Für Probeführerschein-Besitzer*innen (Lenker*innen, die ihren Führerschein noch keine drei Jahre besitzen) sowie Lkw- und BusfahrerInnen gilt die 0,1-Promille-Grenze. Für Radfahrer*innen gelten 0,8 Promille.

Jugendschutz:

Steiermärkisches Jugendschutzgesetz §18

Bis 16 Jahren Erwerb, Besitz, Konsum verboten

Bis 18 Jahren Erwerb, Besitz, Konsum von gebrannten Alkoholika (Spirituosen) sowie spirituosehaltige Mischgetränke verboten. D. h. gegärte Alkoholika (Wein, Bier) sind erlaubt.